Im Zuge von Arbeiten an der Autobahn A16 (Transjurane) fanden auch paläontologische Untersuchungen an jurassischen Gesteinsschichten in der Ajoie statt. Dabei seien mehr als 600 Ammoniten freigelegt worden, wie der Kanton Jura am Dienstag mitteilte.

Experten konnten alle Exemplare identifizieren und dabei auch eine bisher unbekannte Ammoniten-Spezies beschreiben, die sie auf den Namen Progeronia bruntrutense tauften. Die Art wurde in einem Artikel in der «Revue de paléobiologie de Genève» vorgestellt. Die Publikation dokumentiert zudem die verschiedenen Sedimentschichten in der Region.

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So sieht das Fossil der neuen Art aus.
  Bild: Olivier Noaillon, OCC-SAP

Urzeitliches Flachmeer

Die Daten aus den Untersuchungen erlaubten, die Umweltveränderungen in diesem Gebiet während der letzten 150 Millionen Jahre genauer nachzuvollziehen. Bereits in der Trias und während des anschliessenden Jura-Zeitalters war das Gebiet von einem tropischen Flachmeer bedeckt, in welchem sich im Laufe der Zeit verschiedene Sedimentschichten ablagerten.

Diese Schichten enthalten zahlreiche fossile Überreste wie auch Dinosaurierspuren. Das Fehlen kristalliner und vulkanischer Gesteine in der Region erschwert allerdings die Datierung der Überreste, da die entsprechenden Methoden auf der natürlich vorkommenden Radioaktivität bestimmter Mineralien beruhen.

Fossilien wie die Ammoniten dienen Paläontologen in solchen Fällen als Zeitmarker, um andere versteinerte Überreste indirekt zu datieren. Die urzeitlichen Kopffüsser lebten von etwa 380 Millionen Jahren bis 65,5 Millionen Jahren vor unserer Zeit. Zu den heutigen Vertretern dieser Tiergruppe gehören beispielsweise Tintenfisch und Nautilus.