Aldabra-Atoll
Neue Riesenschildkröten für Madagaskar
Wie viele andere Wirbeltiere sind die Riesenschildkröten auf Madagaskar dem Menschen zum Opfer gefallen und ausgestorben. Nahe Verwandte aus der Nachbarschaft sollen die Lücke im Ökosystem wieder stopfen.
Vor zwei Jahrtausenden streiften Millionen von Riesenschildkröten durch die Wälder Madagaskars. Sie hatten eine wichtige Funktion im Ökosystem der Ostafrikanischen Insel, indem sie bodennahes Blattwerk abfrassen und Pflanzensamen verteilten.
Diese Zeiten sind aber vorbei. Als Madagaskar vor etwa 2300 Jahren besiedelt wurde, fielen den Eindringlingen als erstes die grossen Wirbeltiere zum Opfer. Darunter auch die Riesenschildkröten. Nun ist niemand mehr da, der etwa die Samen des Baobab in der Landschaft verteilen könnte. Diese Lücke im Ökosystem, die sich dadurch geöffnet hat, wollen Forscher nun aber wieder schliessen.
Die Nachfahrin wieder eingliedern
Miguel Pedrono vom französischen landwirtschaftlichen Forschungszentrum CIRAD hat einen einfachen Plan: Er will die Verwandtschaft nach Madagaskar einladen.
Die Aldabra-Riesenschildkröte, sesshaft im Aldabra-Atoll, rund 400 Kilometer nördlich von Madagaskar gelegen, sieht fast gleich aus wie die ausgestorbene Madagaskar-Riesenschildkröte und ist auch genetisch sehr ähnlich, wird Pedrono am Sonntag im Onlineportal der US-Zeitung «Huffington Post» zitiert. Es sei sogar zu vermuten, dass die dort lebende Schildkröte eine Nachfahrin der ursprünglichen Madagaskar-Schildkröte ist, die es irgendwann geschafft hatte, bis zum Atoll zu schwimmen.
Das Team um Pedrono will 300 junge Aldabra-Riesenschildkröten in ein Naturreservat im Westen Madagaskars bringen. Sie sollen fünf Jahre lang beobachtet und studiert werden, bevor sie in die Wildnis entlassen werden sollen, wo sie sich ausbreiten und vermehren sollen, in der Hoffnung, die Lücke im madagassischen Ökosystem wieder zu schliessen.
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Das Aldabra-Atoll (Punkt A) und Madagaskar (Punkt B).
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