«Seit 1992 zerbreche ich mir den Kopf über diese Gleithörnchen», sagt Brian Arbogast, Erstautor der Studie zu «National Geographic». «Irgendetwas an ihnen war komisch.» Um herauszufinden was, führten er und seine Kollegen vom Burke Museums in Seattle und der ebenfalls dortigen University of Washington und schauten sich die genetische Struktur des Nördlichen Gleithörnchens, sowie seine Verbreitungsgeschichte genauer an. Dabei stellten sie fest: Die an der nördlichen Pazifikküste der USA vorkommende Population ist eine eigene Art, die sich mit der Population in Kanada und Alaska nicht vermischt, auch wenn beide im selben Gebiet auftreten. Die Forscher gaben der neuen Art den Namen Humboldt-Gleithörnchen.

Damit erhöht sich die Zahl der in Nordamerika vorkommenden Gleithörnchen auf drei. Alle drei sind nah verwandt und gehören zur selben Gattung: Glaucomys oder Neuweltliche Gleithörnchen. Neben dem neu entdeckten Humboldt-Gleithörnchen und dem Nördlichen Gleithörnchen gibt es dort noch das im Nord- und Südwesten der USA vorkommende Südliche Gleithörnchen. Interessanterweise, so schreiben die Forscher, seien das Südliche - und das Nördliche Gleithörnchen näher miteinander verwandt als das Humboldt-Gleithörnchen mit dem Nördlichen, obwohl man ja bis jetzt angenommen hat, dass Letztere ein und dieselbe Art seien.  

Die Forscher wollen nun die Rolle der neuen Art in ihrem Ökosystem genauer studieren und herausfinden, ob und wie gefährdet sie ist. Die Studie wurde Ende Mai im Fachmagazin «Journal of Mammalogy» veröffentlicht.