Tierschutz
Norwegen streicht Subventionen für Robbenjagd
Das norwegische Parlament beschloss, die Subventionen von umgerechnet jährlich 15 Millionen Franken für die Robbenjagd zu streichen. Damit steht die kommerzielle Robbenjagd vor dem Aus.
Der Parlamentsentscheid zur Streichung der Subventionen könnte das Ende der Robbenjagd in Norwegen bedeuten. «Wir fürchten, dass die Jagd zusammen mit den Subventionen verschwinden wird», sagte der Vorsitzende des Ausschusses für Handel und Fischfang, Geir Pollestad, am Freitag. Tierschützer reagierten mit grosser Erleichterung.
Die EU hatte vor vier Jahren die Einfuhr von Robbenprodukten aus Norwegen und Kanada verboten – den beiden Ländern, die die Jagd noch kommerziell betreiben. Als Begründung wurden «moralische Bedenken der Öffentlichkeit» gegen die «grausamen Jagdmethoden» angeführt. Insbesondere für die norwegischen Robbenjäger brach damit der Markt weg. Laut Abgeordneten machen die Subventionen von jährlich zwölf Millionen Kronen (15 Millionen Franken) inzwischen 80 Prozent ihres Gehaltes aus, für jedes der 12'000 getöteten Tiere zahlt der Staat ihnen umgerechnet 110 Euro.
Robbenjagd bleibt legal
Der Ausschussvorsitzende Pollestad betonte, dass das Parlament die Jagd auf Robben nicht verboten habe. Die rechtskonservative Regierung begründete die Subventionsstreichungen mit dem Zwang zu Budgeteinsparungen. Anhänger der Tradition sagen, die Dezimierung der Robbenpopulation sei notwendig, um die Fischbestände zu schonen und somit den Fischern ein sicheres Auskommen zu ermöglichen.
Die Präsidentin der norwegischen Tierschutzorganisation Noah, Siri Martinsen, nannte das Argument einen Mythos. «Es gibt keinen Grund dafür, dass norwegische Steuerzahler Menschen finanzieren, die auf umstrittene Weise Tiere töten, obwohl niemand mehr ihr Fell haben will.» Niemand gehe heute mehr mit einem Robbenmantel vor die Tür. Die Robbenjagd «gehört der Vergangenheit an», erklärte auch Greenpeace Norwegen.
Die Entrüstung gegen die Robbenjagd entstand durch Bilder von jungen weissen Robben mit grossen Augen, die totgeprügelt wurden, damit ihr Fell keinen schaden nimmt. Das Töten von Robbenbabys ist in Norwegen schon längst verboten. Die traditionelle Jagd erfolgt mit Kakapis, das sind Holzstiele mit einer Metallspitze. Mit ihnen wird den Robben auf den Kopf geschlagen, um sie bewusstlos zu machen, bevor sie getötet werden.
In der Schweiz kommt ein Importverbot
In der Schweiz hat das Parlament im Herbst 2014 eine Motion von SVP-Politiker Oskar Freysinger angenommen, die auf ein Einfuhrverbot für sämtliche Robbenprodukte abzielt. Der Bund hat nun den Auftrag, die Bestimmungen denjenigen in der EU anzupassen.
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