Forschung
Pandas lieben Zucker
Obwohl sie sich fast ausschliesslich von Bambus ernähren, gehören Pandas zu den Raubtieren. Und genau wie ihre Verwandten in der Bärenwelt mögen sie Süsses, wie Forscher herausgefunden haben.
Katzen – so wird immer wieder gewarnt – sollten auf keinen Fall mit Schokolade und anderen Süssigkeiten gefüttert werden, weil darunter die Gesundheit leiden würde. Und obwohl Katzenhalter immer wieder bemerken, dass ihre Samtpfoten auf süsse Leckereien abfahren, haben Forscher von der Monell University in Philadelphia in einer Studie herausgefunden, dass Katzen Süsses gar nicht schmecken können.
In Experimenten haben die Wissenschaftler bewiesen, dass die Tiere durch Zucker weder angezogen noch abgestossen werden. Er ist ihnen schlicht egal. Den Grund dafür: Den Katzen fehlt der Rezeptor für die Geschmacksrichtung «süss». Er ist ihnen im Laufe der Evolution durch einen Gen-Defekt abhanden gekommen.
Von Katzen zu Pandas
Nun haben die Forscher an der Monell University ihr Themenfeld erweitert – auf Pandas. Wie alle anderen Bären auch gehören die Pandas zur Ordnung der Raubtiere (Carnivora), denen auch Katzen angehören. Pandas sind allerdings näher mit den Hunden verwandt (Überfamilie «Hundeartige»).
Anders als Katzen und die meisten anderen Raubtiere ernähren sich Pandas nicht hauptsächlich von Fleisch, sondern von Bambus und – gelegentlich – anderen Pflanzen. Ab und zu schnappen sie sich allerdings auch eine Raupe oder ein kleines Wirbeltier. Die Forscher wollten herausfinden, ob das «süsse» Gen auch den Pandas abhanden gekommen ist, oder ob es bei ihnen noch existiert. Ihre Ergebnisse haben sie im Fachjournal «PLOS ONE» veröffentlicht.
Begehrtes Zuckerwasser
Im Shaanxi-Reservat, dem ein Forschungszentrum angeschlossen ist, haben die Wissenschaftler ein Experiment mit acht Pandas durchgeführt. Während der Fütterung stellten sie die Bären vor die Wahl zwischen zwei Trinknäpfen: Der eine war mit Wasser gefüllt, der andere mit Zuckerwasser – besser gesagt mit Lösungen aus Wasser und verschiedenen natürlichen und künstlichen Zuckerarten, in unterschiedlichen Dosierungen.
Glukose, Galaktose, Fructose – ganz egal, welche Zuckerform nun im Schälchen landete: Die Pandas fuhren regelrecht darauf ab, berichten die Forscher. Hauptsache, der Zucker war natürlichen Ursprungs. Künstliche Süssstoffe liessen die Pandas absolut kalt.
Wichtige Erkenntnisse für Erhaltung der Spezies
Die Forscher kamen also zum Schluss, dass Pandas über das «Zucker-Gen» verfügen, das Katzen nicht mehr besitzen. Oder ganz einfach: «Pandas lieben Zucker», wie Genetikerin Danielle Reed sagt. «Das erklärt auch, wieso das Pandababy Bao Bao im Zoo von Washington D.C. Süsskartoffeln so gerne mag.»
Was die Wissenschaftler nun mit ihren neuen Erkenntnissen anstellen wollen, erläutert Molekularbiologe Peihua Jiang: «Die Resultate sind wichtig für die Erhaltung dieser gefährdeten Spezies, während ihre natürlichen Habitate immer mehr zerstört werden.» Als nächstes wollen die Forscher herausfinden, wie es bei den Pandas um die Rezeptoren für bittere Stoffe steht.
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