Forschung
Riesen-Echse zu Ehren von Jim Morrison
US-Forscher haben eine 40 Millionen Jahre alte Echsenart entdeckt, die mehr Fragen aufwirft, als sie beantwortet. Benannt wurde sie nach dem «Doors»-Frontmann Jim Morrison, dem «Lizard King».
Vierzig Millionen Jahre bevor sich der Rocksänger Jim Morrison den Spitznamen «Lizard King», also «Echsenkönig», verdiente, streifte tatsächlich eine königliche Echse durch die Regenwälder Südostasiens. Seit den 70er-Jahren lagen ihre Fossilien unbeachtet in einem Museum in Kalifornien, bis sie vor ein paar Jahren endlich untersucht wurden.
Ein Team von US-Paläontologen, geleitet von Jason Head von der Universität Nebraska-Lincoln, hat diese Woche in der Fachzeitschrift «Proceedings of the Royal Society B» die Fossilien dieser riesigen Echse beschrieben. Nach ihrer Analyse handelt es sich dabei um die grösste Echse, die seit der Dinosaurierzeit an Land gelebt hat.
Ein bärtiger König für Jim Morrison
Die Echse wurde von den Forschern auf den wissenschaftlichen Namen Barbaturex Morrisoni getauft. «Barbaturex» bedeutet «bärtiger König». Bärtig ist sie aufgrund ihrer Hautlappen am Kinn, wie sie auch heute noch viele Echsen tragen und das Königliche bezieht sich auf die Grösse des Tieres.
Interessanter ist aber der zweite Teil des Namens, «Morrisoni». Die Echse wurde tatsächlich nach dem «Doors»-Frontmann Jim Morrison benannt.
«Ich habe während meinen Nachforschungen ziemlich viel Musik von «The Doors» gehört», sagt der Paläontologe Jason Head. «Einige ihrer Songtexte behandeln Reptilien und uralte Orte. Und Jim Morrison ist natürlich der «Lizard King». So kam alles zusammen.»
Neue Informationen und Rätsel
Fast 180 Zentimeter lang und 30 Kilogramm schwer sei das Reptil geworden. Damit bietet es wertvolle Informationen zur Evolution von pflanzenfressenden Reptilien und ihren Beziehungen zu Säugetieren. Heute nämlich sind pflanzenfressende Echsen allesamt relativ klein. Leguane oder Agamen etwa sind deutlich kleiner als Säugetiere, die ihnen das Pflanzenfutter streitig machen. Und auch die grössten Echsen wie etwa der fleischfressende Komodo-Waran wurde nur so gross, weil es auf den ihm heimischen Inseln kaum Nahrungskonkurrenz von Säugetieren gibt.
Warmes Klima erlaubt grosse Echsen
Ob heutige Echsen nun tatsächlich nur aufgrund der Konkurrenz von Säugetieren in ihrer Grösse beschränkt sind, weiss Head nicht. Barbaturex Morrisoni gibt aber Hinweise darauf, dass die Beschränkung auch klimatisch bedingt sein könnte.
Die Riesenechse lebte in einem sehr warmen Zeitalter, etwa vor 36 bis 40 Millionen Jahren. Damals gab es kein Eis an den Erdpolen und die Kohlendioxidwerte der Atmosphäre waren sehr hoch. Diese Bedingungen ermöglichten es der Echse offensichtlich, grösser als die meisten Säugetiere zu der Zeit zu werden.
«Wir denken, dass das warme Klima der Echse erlaubt hat, einen grossen Körper zu entwickeln und sich gegen Säugetiere durchzusetzen», sagt Head. Ihm stellt sich nun die Frage, ob die aktuelle Klimaerwärmung über kurz oder lang wieder zur Evolution von Riesenechsen führen wird und wir allenfalls sogar einem neuen Dinosaurier-Zeitalter entgegenschauen müssen.
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«Celebration of the Lizard King» von Jim Morrison. Quelle: YouTube/dcinsc7
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