Die kuppelförmige Riesenschildkröte der Floreana-Insel im Galapagos-Archipel galt seit über 150 Jahren als ausgestorben. Forscher der US-Universität Yale hatten jedoch bereits 2015 auf der Hauptinsel Isabela Exemplare dieser Schildkröten-Unterart entdeckt. Sie sollen von Tieren abstammen, die Walfänger vor langer Zeit von der Floreana-Insel herüber gebracht hatten.

Auf jeder der Galapagos-Inseln lebte früher eine eigene Unterart von Landschildkröten. Mehrere dieser jeweils nur dort existierenden Unterarten sind ausgestorben. 16 Riesenschildkröten, die von der Floreana-Unterart abstammen, sollen sich nun zunächst in einer Zuchtstation fünf Jahre lang vermehren. Ihre Jungtiere sollen anschliessend auf der Insel Floreana freigesetzt werden, wie Forscher im Journal «Scientific Reports» und der Naturschutzpark Galápagos am Mittwoch berichteten.

Nahrungsvorräte für Walfänger
Die Riesenschildkröten auf den Galapagos-Inseln wurden in den vergangenen Jahrhunderten von Walfängern als Nahrung gefangen und lebend an Bord genommen. Puerto Bravo auf der Hauptinsel Isabela war der letzte Hafen, den die Schiffe vor längeren Ozeanfahrten anliefen. Wenn sie merkten, dass sie zu viel Last geladen hatten, setzten sie dort einen Teil der auf anderen Inseln eingefangenen Schildkröten aus.

Der Galapagos-Archipel, 1000 Kilometer westlich von Ecuador, gehört wegen seiner besonderen Flora und Fauna zum Unesco-Weltnaturerbe. Charles Darwin entwickelte seine Theorie von der Entstehung der Arten nach seinem Galapagos-Besuch im Jahr 1835.