Künftig müssen Jäger den Behörden zufolge von Wächtern der Nationalparks begleitet werden - auf eigene Kosten. Dies gelte sowohl für die Jagd mit Gewehren als auch für die mit Pfeil und Bogen. Nur in dem westlichen Gebiet nahe des Hwange-Nationalparks, an dessen Grenze Cecil von einem US-Jäger getötet wurde, bleibt die Jagd bis zu einem Abschluss der Untersuchungen verboten.

«In einigen Bereichen wird das Verbot weiter gelten, weil wir die Situation weiter beobachten», sagte Nationalpark-Sprecherin Caroline Washaya-Moyo am Dienstag. Simbabwe hatte ein landesweites Moratorium verfügt, nachdem die Tötung des Löwen Cecil vor rund zwei Wochen bekanntgeworden war und weltweit für Entsetzen gesorgt hatte.

Ein Zahnarzt aus dem US-Bundesstaat Minnesota hatte Berichten zufolge umgerechnet rund 45'000 Euro für die Jagd bezahlt und den 13-jährigen Cecil mit einem Trick aus dem Hwange-Nationalpark gelockt. Ausserhalb des Schutzgebietes, in dem die Jagd verboten ist, soll er zunächst mit Pfeil und Bogen auf das Tier geschossen haben. Erst viele Stunden später soll er es mit einem Schuss von seinen Qualen erlöst haben.

Mugabe wetterte
Vor zwei Tagen hatte derweil Simbabwes umstrittener Langzeitpräsident Robert Mugabe die Tötung des bekannten Löwen Cecil durch einen amerikanischen Jäger scharf verurteilt. «Diese Vandalen kommen von überall her. Sie wollen unsere Naturschätze zerstören», wetterte der 91-Jährige. «Tiere sollten nicht mit einer Waffe erschossen werden, und auch nicht mit einem Pfeil. Das ist eine Sünde», sagte Mugabe bei einer Rede vor Kriegsveteranen in der Hauptstadt Harare. «Ich war sieben oder acht, als mir verboten wurde, mit Pfeil und Bogen ein Tier zu töten - denn mir wurde gesagt, es handle sich um Kreaturen Gottes, die nicht erlegt werden dürften.»

Angesichts der Aufhebung des Jagdverbots und der Tatsache, dass er im Februar für seine Geburtstagsfeier zwei Elefanten schlachten und den Gästen deren Fleisch servieren lassen hatte, wirkt er damit wenig glaubwürdig.