Artenschutz
Staudamm-Projekt bedroht Riesenfische
Gemäss WWF könnte der geplante Xayaburi-Staudamm in Laos die bedrohten Mekong-Riesenwelse zum Aussterben bringen. Die Staumauer würde die Wanderung zu den Laichplätzen verunmöglichen.
Der Mekong-Riesenwels ist einer der grössten Süsswasserfische der Welt – und vom Aussterben bedroht. Der WWF kommt in einer Studie zum Schluss, dass der geplant Xayaburi-Staudamm in Laos das Ende dieser Art bedeuten würde. Zwar ist eine Fischtreppe geplant. Doch dazu sagt Doris Calegari, Artenschutzexpertin beim WWF Schweiz: «Ein Fisch mit einer Grösse von drei Metern und mehr als 300 Kilogramm Gewicht kann diesen Damm nicht überwinden, auch nicht mit Hilfe der geplanten Fischtreppe.»
Somit würde der 820 Meter breite und 30 Meter hohe Staudamm den Fischen den Weg zu ihren Laichplätzen versperren. Wie der WWF mitteilt, brauchen Mekong-Riesenwelse grosse Strecken, die nicht unterbrochen sind, sowie spezielle Strömungsbedingungen, um ihren Lebenszyklus von Nahrungssuche, Laichplätzen und Brüten aufrechtzuerhalten. Obwohl die Mekong-Riesenwelse unter strengem Naturschutz ständen, nehme ihre Zahl seit Jahren infolge Überfischung und Zerstörung ihrer Lebensräume stetig ab.
Vier der zehn grössten Süsswasserfischen kommen im Mekong vor
Von den zehn grössten Süsswasserfischen der Welt kommen nach Angaben des WWF alleine vier im südostasiatischen Mekong-Fluss vor. Nebst dem Mekong-Riesenwels ist darunter auch der Riesen-Stachelrochen, der mit bis zu 600 Kilogramm Gewicht und bis zu fünf Metern Länge als der grösste Süsswasserfisch der Welt gilt. Vom Xayaburi-Damm wären auch der Vielfrass-Haiwels, ein Raubfisch der auch vor Hühner- oder Hundekadaver nicht zurückschreckt, und die Riesenbarbe in ihren Beständen gefährdet.
2011 beschlossen die Umwelt- und Wasserwirtschaftsminister der Mekong-Flusskommission, die Entscheidung über den Dammbau zu verschieben, solange keine ausreichenden Umweltverträglichkeitsprüfungen vorliegen. Im November 2012 wurde dieser Beschluss gemäss WWF auf Drängen der laotischen Regierung und mit Hilfe der auch in der Schweiz ansässigen Firma Pöyry Energy AG (ehemals Elektrowatt Engineering) rückgängig gemacht. Der WWF und andere Umweltorganisationen kritisieren den Dammbau seit Jahren, weil nur ungenügende Studien zu den Auswirkungen auf die Fischwelt und die Sedimentflüsse vorhanden sind.
Die Studie «A Mekong Giant» im Originaltext
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