Das zwischen vier und fünf Jahre alte Weibchen wurde in der Provinz Kalimantan Timur gefunden. Es lebt vorübergehend in einem Gehege, soll aber bald per Helikopter in ein etwa 150 Kilometer entferntes Schutzgebiet übersiedelt werden.

«Das ist eine unglaubliche Entdeckung und ein wichtiger Erfolg für den Artenschutz», freut sich Pak Efransjah, Direktor von WWF Indonesien. «Wir werden nun unsere Massnahmen zum Schutz dieser aussergewöhnlichen Art verstärken.»

Im malaysischen Teil von Borneo wurde das Sumatra-Nashorn erst letztes Jahr für ausgestorben erklärt, bis 2013 dachte man, selbiges gelte auch für Kalimantan. Dann aber fanden Naturschützer mit Fussspuren und einem Fotofallen-Bild erste Beweise, dass die Art im indonesischen Teil, der etwa drei Viertel der Insel ausmacht, noch vorhanden ist. Seither konnten in der Provinz Kalimantan Timur 15 verschiedene Sumatra-Nashörner nachgewiesen werden, wie der WWF schreibt. Bisher wurde aber nur ein lebendes Tier auch wirklich gefunden.

Das Sumatra-Nashorn ist das kleinste aller Nashörner. Einst war es von Assam in Nordostindien über Indochina bis auf die Malaiische Halbinsel und die Grossen Sundainseln verbreitet. Heute ist sein Lebensraum auf wenige kleine, isolierte Gebiete auf Borneo und Sumatra beschränkt. Zu schaffen machen ihm vor allem Wilderei und Verlust des Lebensraums. Mit nur noch rund hundert lebenden Individuen zählt das Sumatra-Nashorn zu den am stärksten bedrohten Säugetieren der Welt.