Das Team um Lucas Fiorelli vom Nationalen Rat für wissenschaftliche und technische Forschung (Conicet) grub in der argentinischen Provinz La Rioja acht Kot-Ansammlungen mit bis zu 90 versteinerten Haufen pro Quadratmeter aus. Der Urzeitkot stammt höchstwahrscheinlich von Tieren aus der Gruppe der Dicynodontia, die ähnlich wie Nilpferde aussahen, aber Eier legten und zu den Reptilien gehörten. Das Team berichtet darüber im Journal «Scientific Reports».

Gemeinsame Latrinen waren bislang ausschliesslich von Säugetieren bekannt, vor allem von grossen Pflanzenfressern wie Elefanten oder Nashörnern. Der Fund mache deutlich, dass auch schon entfernte Verwandte der ersten Säugetiere solche Gewohnheiten hatten.

Soziale und gesundheitliche Funktion
Im Tierreich hätten diese Latrinen bis heute wichtige Funktionen, schreiben die Wissenschaftler. Sie dienten etwa der Kommunikation, der Fortpflanzung oder dem Schutz vor Darmparasiten. Die Forscher deuten die verschiedenen Grössen der Exkremente als Hinweis darauf, dass ganze Herden das Areal als Toilette nutzten.

Der neue Fund deutet darauf hin, dass zumindest die in dieser Gegend lebende Gruppe von Dicynodontia sich rein pflanzlich ernährte. Der Fundort, die Chañares-Formation im Nordwesten von Argentinien, gehört zu den wichtigsten Ausgrabungsgebieten für Fossilien aus der Mittleren Trias. Zu jener Zeit waren die Dinosaurier entstanden, von denen einzelne Arten möglicherweise zu den Fressfeinden der Dicynodontia zu zählen sind.