Bis in die 1970er-Jahre wurde in Italien die Tötung von Wölfen stark gefördert. Zu diesem Zeitpunkt gab es landesweit nur noch 100 Exemplare, wie Zoologe Marco Antonelli, Koordinator des Projekts «Wolf in Castel di Guido», berichtet. «Seitdem der Wolf geschützt wird, hat er sich auf natürliche Weise wieder verbreitet.»  

Schon seit 2013 seien Spuren der Präsenz der Wildtiere in dem Park in Rom gefunden worden. Aber erst jetzt konnten Bilder des Elternpaares mit den beiden Welpen geschossen werden. Wölfe seien für die Umwelt wichtig, meinte Antonelli. Sie würden sich von Wildschweinen ernähren, die sich in der Umgebung von Rom stark vermehrt hätten und eine Bedrohung für die Landwirtschaft seien.  

Zudem ist die Ewige Stadt in der Mythologie eng mit dem Wolf verbunden: Der Sage nach wurden die Gründer Roms, die ausgesetzten Zwillingsbrüder Romulus und Remus, von einer Wölfin gesäugt.  

Etwa 2500 Wölfe leben am Apennin, im Alpenraum sind es rund 150. Vor allem in der Toskana, wo ungefähr 600 Wölfe leben, beschweren sich Tierzüchter immer wieder, weil Schafe, Kälber und Esel gerissen werden. Die Region startete im vergangenen Jahr einen mit vier Millionen Euro dotierten Drei-Jahres-Plan zur Entschädigung von Viehzüchtern, die Schäden durch Wölfe erlitten haben.