Rasseportrait|Dieser Artikel gehört zum Dossier: Hunderasseportraits
Komondor – der Hund im Schafspelz
Sein Aussehen ähnelt dem eines Wischmops. Der zottelige ungarische Hirtenhund ist kein Hund für jedermann. Als dominanter Wachhund benötigt er erfahrene Besitzer und einen grossen Garten, den er zu seinem Revier machen kann.
SteckbriefGrösse: 65-80 cm
Gewicht: 40-60 kg
Lebenserwartung: 10-12 Jahre
Felllänge: lang
Fellfarbe: weiss
Geeignet als: Hirten-, Wach-, Schutz- und Familienhund
Sportarten: keine
Auslaufbedürfnis: gering
Sabber-Potential: gering
Stärke des Haarens: mittel
Zusammenleben mit anderen Haustieren: eher ungeeignet
Herkunft & Geschichte
Der Komondor, auch als ungarischer Hirtenhund bekannt, hat eine reiche Geschichte, die bis ins 9. Jahrhundert zurückreicht. Er ist eng mit der tibetischen Hirtenhunderasse Do Khyi verwandt und stammt somit vom Molosser und Bronzehund ab. Ursprünglich wurde er von den Magyaren, einem Reitervolk aus Zentralasien, nach Ungarn gebracht. Dort wurde der Komondor für die Bewachung von Viehherden, insbesondere von Schafen, eingesetzt.
Persönlichkeit, Charaktereigenschaften und Temperament
Der Komondor ist ein ruhiger und gelassener Hund mit einem starken Schutzinstinkt. Er ist äusserst loyal gegenüber seiner Familie und territorial gegenüber Fremden. Zudem ist er intelligent und unabhängig. Komondore sind bekannt für ihre Entschlossenheit und Mut, wenn es darum geht, ihre Herde oder Familie zu verteidigen. Trotz ihrer Ernsthaftigkeit können sie auch liebevoll und sanftmütig sein, besonders im Umgang mit ihren engsten Bezugspersonen.
Erziehung und Haltung
Die Erziehung eines Komondors erfordert Geduld, Konsequenz und eine klare Führung. Aufgrund ihrer unabhängigen Natur können sie manchmal stur sein, daher ist eine konsequente, aber liebevolle Erziehung wichtig. Er benötigt viel Platz und Bewegungsfreiheit, weshalb er nur für Haushalte mit einem grossen eingezäunten Garten oder in ländlichen Umgebungen geeignet ist. Diese Hunderasse kann auch mit gutem Gewissen draussen gehalten werden, vorausgesetzt man bietet eine entsprechende Unterkunft.
Aktivitäten
Als Wachhund verlässt der Komondor sein möglichst grossläufiges Revier nur ungern. Er läuft dieses daher lieber regelmässig ab und bewacht es.
Besonderheiten
Die markanteste Eigenschaft des Komondors ist zweifellos sein dichtes, fadendünnes, weisse Fell, das in Zöpfen herabhängt und ihm so ein einzigartiges Aussehen verleiht. Es bietet Schutz gegen extreme Witterung und Verletzungen, wie von Raubtierbissen. Es schützt zudem vor starker Hitze oder Kälte.
Pflege
Das Fell des Komondors erfordert besondere Aufmerksamkeit. Es wird nicht gebürstet, sondern lediglich mit einem trockenen Handtuch abgerubbelt. Die Haare sollen sich so zu Zotten und Schnüren verfilzen, die man mit den Fingern auseinanderzupft.
Gesundheit
Der Komondor gilt im Allgemeinen als eine gesunde und robuste Hunderasse, ohne für spezifische gesundheitliche Probleme bekannt zu sein.
Pro & Contra
Vorteile
- Ausgezeichnete Wach- und Schutzhunde
- Treu und loyal gegenüber der Familie
- Robust und widerstandsfähig
- Intelligent und eigenständig
Nachteile
- Benötigen viel Pflege
- Können stur sein
- Nicht die beste Wahl für Erstbesitzer oder Familien mit wenig Erfahrung in der Hundeerziehung
- Erfordern viel Platz und Bewegungsfreiheit, daher als Stadt- und Wohnungshund ungeeignet
Ideale Besitzer
Der ideale Besitzer eines Komondors ist jemand, der Erfahrung mit grossen, schützenden Rassen hat und bereit ist, Zeit und Energie in ihre Pflege und Erziehung zu investieren. Sie passen gut zu aktiven Familien, die in ländlichen Gebieten leben und viel Platz im Freien bieten können.
Fun Facts
Der Komondor kann sich dank seinem weissen Cord-ähnlichem Fell inmitten von Schafherden tarnen und beschützt sie gegen Raubtiere. Das Fell mit seinen starken Verfilzungen schützt ihn zudem selbst wie eine Art Rüstung gegen Raubtierbisse.
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