Zwergotter
Der in Südostasien verbreitete Zwergotter (Aonyx cinerea) ist der kleinste aller Otter. Seine Krallen und Schwimmhäute sind stark zurückgebildet, was ihm eine grosse Beweglichkeit der Finger und der Zehen verschafft. So kann der Zwergotter Weich- und Krebstiere fangen, deren Schalen er mit seinem starken Gebiss knackt. Er lebt in Familiengruppen von bis zu zwölf Tieren und gilt als gefährdet.

Zwergotter im Wiener Tiergarten Schönbrunn

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Riesenotter
Der Riesenotter (Pteronura brasiliensis) lebt an den Flüssen des Amazonas. Er wird, inklusive einer Schwanzlänge von 70 Zentimetern, über zwei Meter lang und über 20 Kilo schwer. Er ist damit der Längste – nicht aber der Schwerste – aller Marderartigen. Er ist sehr sozial und lebt in Gruppen von durchschnittlich acht Tieren, die stets zusammenarbeiten. So gehen sie auch gemeinsam auf die Jagd, um sich gegenseitig Fische zuzutreiben. Auf der Roten Liste wird er als «stark gefährdet» geführt.

Eine Riesenotter-Familie tötet einen Kaiman

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Seeotter
Der Seeotter (Enhydra lutris) ist mit einer Länge von 1,5 Metern kürzer als der Riesen­otter, dafür mit 40 Kilo deutlich schwerer. Er lebt an der nordamerikanischen Pazifikküste und hat das dichteste Fell des ganzen Tier­reichs. Besonders am Seeotter ist sein Gebrauch von Werkzeugen. So knackt er auf dem Rücken schwimmend mithilfe von Steinen Muscheln. Einen regelrechten Internethype ausgelöst haben süsse Videos von Seeotter-Müttern, die ihre flauschigen Jungtiere auf dem Bauch mittransportieren, so lange diese noch nicht schwimmen können. Auch der Seeotter ist stark gefährdet.

Ein Seeotter mit seinem neugeborenen Baby

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Küstenotter
Neben dem Seeotter lebt der Küstenotter (Lontra felina) als einziger anderer Otter ausschliesslich am Meer. Er bewohnt die Pazifikküste Südamerikas und kommt bis an den südlichsten Punkt des Kontinents vor. Wie viele andere Otter wurde der Küsten­otter wegen seines Fells stark bejagt. Heute leidet er vor allem am Verlust seines Lebensraums und Überfischung und gilt deshalb ebenfalls als stark gefährdet.

Der Küstenotter in Chile

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Der Küstenotter beim Tauchen

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Fleckenhalsotter
Diesen Otter zeichnen die namensgebenden weissen Flecken auf Hals und Brust in dem ansonsten dunklen Fell aus. Der Flecken­halsotter (Hydrictis maculicollis) kommt an Seen und Flüssen in Afrika südlich der Sahara vor. Er lebt meist einzelgängerisch, während der Fortpflanzungszeit aber auch in Familiengruppen. Momentan gilt er als potenziell gefährdet, seine Population ist rückläufig.

Fleckenhalsotter bei der Jagd

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Indischer Fischotter
In Süd- und Südostasien verbreitet, hat der Indische Fischotter (Lutrogale perspicillata) keine Angst davor, sich auch in städtischen Gebieten niederzulassen, so in Singapur. In den Sümpfen der Sundarbans in Bangladesch werden sie gezüchtet und trainiert und von Fischern an Leinen ins Wasser gelassen, um  Fische ins Netz zu treiben. Dennoch ist der Indische Fischotter als «gefährdet» gelistet.

Fischen mit Ottern in Bangladesh

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Die Otterfamilie von Singapur

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