Hamster: kein kuscheliges Fellknäuel
Die kleinen Nager sind bei Kindern sehr beliebt – doch eigentlich eignen sie sich gar nicht als Haustiere für diese. Denn die Tiere sind empfindlich und haben anspruchsvolle Bedürfnisse.
Es gibt unterschiedliche Hamsterarten, welche sich alle nicht als Haustiere für Kinder oder Anfänger in der Tierhaltung eignen. Die Arten können grob in zwei Gruppen eingeteilt werden: die grossen Hamster mit einer Körperlänge bis zu 18cm und einem Gewicht bis zu 150g und die deutlich kleineren Zwerghamster. Diese erreichen nur eine Körperlänge von sieben bis acht Zentimetern und wiegen 25 bis 50 Gramm.
Die mittelgrossen und grossen Hamster
Der Goldhamster, einer der grösseren Hamster, ist meist klassisch cremefarben. Er kann aber auch schwarz, schwarz-weiss gefleckt oder sogar dreifarbig – weiss-braun-schwarz – gescheckt sein. Teddyhamster gehören auch zur Gattung der Goldhamster, haben jedoch ein langes Fell und werden deshalb auch als Angora-Hamster bezeichnet. Der Goldhamster kommt ursprünglich aus den Wüstenregionen rund um Syrien. Der grösste Hamster, der Feldhamster, ist in Europa beheimatet. Er lebt in der Wildnis und ist mittlerweile schwer vom Aussterben bedroht. Er wurde in der Landwirtschaft lange als Schädling betrachtet und gezielt bekämpft. Laut WWF Schweiz steht der Feldhamster seit dem Jahr 2020 auf der Roten Liste für vom Aussterben bedrohte Tiere.
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Aus den Wüsten Asiens
Zu den üblich als Haustier gehaltenen Zwerghamstern gehören der Chinesische, der Dsungarische, der Campbell und der Roborowski Zwerghamster. Der letztere ist der kleinste der Hamsterarten und stammt ursprünglich aus der Wüste Gobi und den daran angrenzenden Wüstenregionen Chinas und der Mongolei. Der kleine Hamster ist ockerfarben und ist somit bestens für die Wüste getarnt. Die Sohlen seiner Füsschen sind fein behaart, weshalb er sich optimal im und auf dem Sand bewegen kann. Wie die anderen Hamster leben auch diese in unterirdischen Bauten und sind nur in der Nacht und der Dämmerung ausserhalb ihrer Bauten.
Der Dsungarische Zwerghamster kommt ursprünglich auch aus den Steppengebieten des asiatischen Kontinents. Spezifisch aus jenen der Mongolei, Kasachstan, Nordchina und Sibirien. Die Tiere sind meist grau mit einem schwarzen Strich längs über dem Rücken. Weil die Tierchen keinen Winterschlaf halten, werden sie in freier Wildbahn meist heller oder sogar ganz weiss um sich im Winter tarnen zu können.
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Kleine Zicken
Campbell Zwerghamster haben einen eher schlechten Ruf, da sie sich charakterlich von den anderen unterscheiden würden. Sie seien «zickiger» und deshalb noch weniger als Haustiere für unerfahrene Tierhalter geeignet. Das kleine Kerlchen ist meist grau- braun und sieht dem Dsungarischen Zwerghamster sehr ähnlich. Dies aus einem guten Grund: sie gelten als Unterart der Dsungarischen Zwerghamstern.
Der vierte Zwerghamster, der Chinesische, hat im Gegensatz zu den anderen einen zwei bis drei Zentimeter langen Schwanz. Seine Färbung ähnelt jedoch dem Dsungarischen Zwerghamster – er ist meist grau mit einem schwarzen Aalstrich auf dem Rücken. Doch diese kleinen Racker machen in der Wildnis eine Winterruhe. Dabei verkriechen sich die Tiere vor der Kälte, schlafen viel und wachen nur ab und zu auf um zu fressen.
Klein aber oho!
Mit der Haltung von Hamstern geht man eine dreijährige Verpflichtung ein. Wie der Zürcher Tierschutz schreibt, sind genug grosse Gehege das A und O. Zudem Brauchen die Tiere genügend Rückzugsmöglichkeiten, in welchen sie nicht gestört werden. Hamster sind keine Kuscheltiere! Sie können zwar zahm sein und sich streicheln lassen, sollten aber nie dazu gezwungen werden. Die Tiere sind nachtaktiv und deshalb sollte das Gehege an einem Ort stehen, an welchem der Hamster laut sein darf.
In der Wildnis leben Hamster meist in Kolonien oder allein und nur in der Fortpflanzungszeit paarweise zusammen. Die kleinen Tiere können sehr aggressiv sein und ihr Revier verteidigen. Deshalb raten unterschiedliche Tierhandlungen wie «Qualipet» zur Einzelhaltung.
Als Halter der kleinen Tierchen sollte man eher das Bedürfnis haben die Tiere beobachten und nicht anfassen zu wollen. Aus diesem Grund eignen sich Hamster nicht als Haustiere für Kinder. Wenn diese doch Hamster haben, müssen ihnen die Grundsätze klar gemacht werden und am besten finden Kontakte von Kind und Hamster nur unter Aufsicht einer erwachsenen Person statt. Hamster sind zwar klein, aber ihre Bedürfnisse und sie selbst sind nicht zu unterschätzen.
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