Achtung: gefährliche Krankheit im Umlauf
So schütze ich mein Kaninchen vor der tödlichen Kaninchenseuche
Vor einigen Wochen ist die gefährliche Kaninchenseuche RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease) auf Deutsch Virale hämorrhagische Krankheit der Kaninchen (VHK) ausgebrochen. Die ganze Schweiz ist betroffen und rasches Handeln tut Not.
Die RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease) ist eine für Kaninchen lebensgefährliche Viruserkrankung. Sie wird durch Caliciviren ausgelöst und trat erstmals in China auf. Ende der 1980er Jahre wurde sie auch nach Deutschland eingeschleppt und ist mittlerweile auf der ganzen Welt verbreitet. Momentan breitet sich, ausgehend vom Aargau, eine starke Welle über die gesamte Schweiz aus. RHD/VHK ist wirtsspezifisch, also nur für domestizierte Kaninchen, Wildkaninchen und Feldhasen gefährlich. Der Mensch und alle anderen Tiere, auch Nager, sind immun.
Übertragung
Die Krankheit breitet sich sehr rasch aus und verläuft in 80 bis 100 Prozent tödlich. RHD kann durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren übertragen werden, nämlich über Tröpfcheninfektion.
Aber auch eine indirekte Übertragung, etwa durch die Kleidung von Menschen, über Insekten, Wildvögel, Einstreu, Futter oder Käfiginventar ist möglich. Nur eine Impfung mit dem zugelassenen Impfstoff Filavac bietet Schutz gegen die Krankheit. Medikamente können höchstens die Symptome lindern. Die allermeisten angesteckten Kaninchen sterben jedoch einen qualvollen Tod.
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Wie reagieren bei Verdacht?
Infizierte Kaninchen verenden innerhalb von etwa 24 Stunden. Ein Anzeichen für die Erkrankung an RHD/VHK ist also ein plötzlicher Tod von zuvor noch fitten Kaninchen. Treten die ersten Todesfälle ein, kann es in einem grösseren Bestand zu einem Massensterben kurz darauf kommen. Die vom Virus angegriffenen Kaninchen leiden an hohem Fieber, sind apathisch, fressen nicht mehr, leiden an Krämpfen, ringen nach Luft und bluten eventuell aus Körperöffnungen.
Die überlebenden Kaninchen müssen sofort aus dem verseuchten Gehege genommen werden. Hände, Kleider, Schuhe und das gesamte Gehege müssen mit einem Desinfektionsmittel gegen unbehüllte Viren (Viruzid) desinfiziert werden. Holzeinrichtungen sollten entsorgt und verseuchte Wiesenflächen abgesperrt werden. Wichtig wäre auch eine Obduktion der verstorbenen Tiere, um eindeutig feststellen zu können, ob wirklich das RHD/VHK Virus gewütet hat.
Neue Kaninchen, die unbedingt gegen RHD/VHK geimpft sein müssen, dürfen frühstens nach drei Monaten wieder einziehen. Verstorbene Tiere dürfen keinesfalls im Garten begraben werden, da das Virus unter der Erde noch lange überleben kann.
Impfung ist wichtig!
Jedes Kaninchen sollte geimpft werden, egal ob es in einem Innen- oder Aussengehege gehalten wird. Auch wenn in der unmittelbaren Gegend noch keine RHD-Fälle bekannt sind, sollte der Kaninchenbestand vollständig geimpft werden.
Die Kaninchenauffangstation «Kaninchenhöhle» engagiert sich sehr für die Prävention. Auf ihrer Homepage ist ein Impfticker eingerichtet, wo alle Sammelimpfungen der Schweiz aufgeführt werden. Jeder Kaninchenhalter/jede Kaninchenhalterin kann sich hier anmelden. Natürlich ist auch die Impfung beim Tierarzt des Vertrauens jederzeit möglich.
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