Das erste Grün in Natur und Garten mag verlockend wirken, doch Frühjahrsblüher wie Schneeglöckchen, Osterglocken, Narzissen und Co. sollten nicht zwischen den Zähnen von Kleintieren gelangen. Sie enthalten giftige Alkaloide, die für so kleine Tiere tödlich sein können. Auch der für uns so schmackhafte Bärlauch ist nichts für den Tiermagen, da er zu den Zwiebelgewächsen gehört. Lauch, Knoblauch und Zwiebeln enthalten schwefelhaltige Verbindungen, die die Schleimhäute angreifen, und können zudem zu Blutarmut führen.

Generell gilt jedoch die Faustregel: Was für Menschen giftig ist, ist auch für Tiere giftig. Dazu gehören Pflanzen wie Efeu, Hahnenfuss, Zypressenwolfsmilch, Schierling, Jakobskreuzkraut, Eibe, Aronstab und Tollkirsche. Diese Gewächse würden auch uns nicht gut bekommen, würden wir daran knabbern. Pflanzen, deren Saft bereits Hautreizungen auslösen, haben in Tiermägen nichts zu suchen.

Hübsch, aber tödlich

Auch viele Zierpflanzen in unseren Gärten sind nicht als Nahrung für Meerschweinchen und Kaninchen geeignet. Der Buchsbaum enthält alleine rund 70 Alkaloide, die Krämpfe auslösen und tödlich sein können. Der hübsch gelb blühende Ginster ist ebenfalls aufgrund seines hohen Alkaloidgehalts giftig. Insbesondere die Samen können auf Nagetiere verlockend wirken und sind daher gefährlich. Der an Ferien im Süden erinnernde Oleander enthält sogar ein Gift, das nach ihm benannt ist: das Oleandrin. Es führt zu Herzrasen, das kleine Tiere oft nicht überleben.

Die harmlos wirkende Geranie ist besonders tückisch. Die Blüten einiger Arten sind für den Menschen essbar und werden gerne als Dekoration für Gerichte verwendet. Auf Tiere hat die beliebte Balkonblume jedoch eine toxische Wirkung, die gerade bei kleinen Vierbeinern zum Tod führen kann. Auch beim Sommerflieder ist Vorsicht geboten. Der beliebte Zierstrauch lockt zwar Schmetterlinge an, ist aber mittlerweile nicht nur als Neophyt verpönt, sondern enthält auch den giftigen Stoff Aucubin.

Selbstverständlich sollte es sein, dass man seinem Tier keine Pflanzen zu fressen anbietet, die als berauschend gelten. Engelstrompeten werden aufgrund ihrer halluzinogenen Bestandteile Scopolamin und Hyoscyamin zwar in manchen Regionen geraucht oder als Tee eingenommen, führen aber auch bei Menschen leicht zu Vergiftungen. Entsprechend sind alle Teile der Engelstrompete von Tieren fernzuhalten. Beide Stoffe sind auch in der Tollkirsche enthalten.

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Zwischen gesund und schädlich

Und was ist mit Obst und Gemüse? Beides spielt bei der artgerechten Haltung von Meerschweinchen eine wichtige Rolle. Doch es gibt einige Ausnahmen. Meerschweinchen könne zwar kein Vitamin C bilden, vertragen aber keine sauren Früchte wie Zitronen, Orangen oder Mandarinen. Mango, Papaya, Litschi und andere sollte man schon nur alleine wegen des hohen Zuckergehalts nicht verfüttern. Auch Steinobst darf man, wenn überhaupt, nur in kleinen Mengen anbieten und auf jeden Fall den Kern entfernen, da er giftige Blausäure enthält. Auch das Fruchtfleisch von Kirsche, Pfirsich und Nektarine kann problematisch sein und Durchfall auslösen.

Beim Gemüse sind es vor allem wie anfangs erwähnt die Zwiebelgewächse wie Lauch, Zwiebeln und Schnittlauch, die Meerschweinchen und Co. nicht vertragen. Auf Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen und Bohnen können die kleinen Tiere mit schmerzhaften Blähungen reagieren. Rettich und Radieschen sind für Meeris ebenfalls nicht bekömmlich und gehören – bis auf die Blätter – nicht auf den Speiseplan der Nager. Bei Kohlsorten scheiden sich die Geister. Obwohl auch sie eine blähende Wirkung haben können, werden sie von manchen Experten als Ergänzung des Nagerspeiseplans empfohlen.

Anzeichen einer Vergiftung

Bei folgenden Anzeichen sollte schnellstmöglich ein Tierarzt aufgesucht werden:

  • Lähmungserscheinungen
  • Zuckungen
  • Kreislaufprobleme
  • Herzrhythmusstörungen
  • Durchfall
  • Appetitlosigkeit
  • Apathie
  • Ungewöhnliche Schläfrigkeit