Normalerweise ziehen riesige Herden von Gnus, Zebras und Thomson-Gazellen zwischen Juli und Oktober auf der Suche nach Regen und frischem Gras vom tansanischen Serengeti-Nationalpark in das kenianische Massai-Mara-Nationalreservat. Anschliessend kehren sie in die Serengeti zurück. Dort haben sie in diesem Jahr aber kaum Gras oder Wasser gefunden, weshalb sie erneut nach Kenia zogen. 

Auch in Kenia droht Nahrungsmangel
«Das ist definitiv nicht normal», sagte Tierexperte Nicholas Murero vom kenianischen Narok County Wildlife Forum am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. «Wir machen uns Sorgen, dass die Migration im nächsten Jahr vielleicht ganz ausbleiben könnte.» Nie zuvor habe es in einem Jahr zwei solcher Wanderbewegungen gegeben. Experten machen sich Sorgen, dass die Gnus auch in Kenia bald nicht mehr genug zu fressen finden, da dort die Trockenzeit begonnen hat.

Die Tiermigration zählt zu den grandiosesten Naturspektakeln der Welt und lockt jedes Jahr Hunderttausende Touristen nach Ostafrika. Berühmt sind die Bilder von Tausenden Gnus, die sich in die Fluten des Mara-Flusses stürzen. Der deutsche Naturforscher Bernhard Grzimek hatte das atemberaubende Schauspiel in seinem oscarprämierten Dokumentarfilm «Serengeti darf nicht sterben» aus dem Jahr 1959 verewigt.

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Die Überquerung des Mara-Flusses durch die Gnus ist ein eindrückliches Schauspiel der Natur.