Männliche Beuteltiere sind zum Teil so auf die Reproduktion fixiert, dass ihr Testosteron-Niveau zur kaskadenartigen Ausschüttung von Stresshormonen führt, was letztlich den Zusammenbruch ihres Immunsystems zur Folge hat. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Universität von Queensland in Australien.

14 Stunden Sex
«Sie paaren sich zwölf oder 14 Stunden lang mit einer Menge weiblicher Tiere und laugen dabei ihre Muskeln und ihr Körpergewebe aus. Sie verbrauchen all ihre Energie im Paarungswettbewerb. Das ist sexuelle Selektion», erklärte die Leitautorin Diana Fisher. «Sie bringen sich einfach um, indem sie sich auf derart intensive Weise paaren.»

Die Forscher der Studie, die in der US-Fachzeitschrift «Proceedings of the National Academy of Sciences» veröffentlicht wurde, fanden ein derartiges Verhalten bei mehreren Beuteltierarten wie der Breitfuss-Beutelmaus und dem grösseren Pinselschwanzbeutler.

Alle auf einmal ist zuviel
Laut der Studie trägt zum tödlichen Ausgang der Reproduktion bei diesen Tierarten bei, dass die Weibchen alle zur gleichen Jahreszeit für nur wenige Tage empfängnisbereit sind. Damit werde unter den Männchen ein extremer Wettbewerb ausgelöst. Hinzu komme, dass sich die Weibchen sicherheitshalber jeweils mit mehreren Männchen paaren.

Laut Fisher ist Sex immer ein energieintensiver Akt. Doch im Fall der betroffenen Beuteltiere machten sie es «alles in wirklich kurzer Zeit. Und nachher sterben sie einfach.»