Am frühen Morgen, als ich Frieda in die Tierklinik Obergrund in Luzern brachte, war der Stresspegel bei mir sicher um einiges höher als bei ihr. Dort angekommen ging aber alles ganz schnell: Ein kleiner Picks und die Kleine versank in der Narkose.

Die zwei Stunden bis zum Anruf, der Auskunft über den Verlauf der Operation gab, zogen sich wie Kaugummi in die Länge. Dann aber die Erleichterung – es sei alles planmässig abgelaufen und ich könne Frieda noch vor dem Mittag abholen kommen.

Gemächliche Gassirunden im Pyjama

In Empfang nahm ich dann ein verwirrtes und beduseltes Hündchen in einem modischen orangen Body. Auf der Heimfahrt unterlief der Frischoperierten ein kleines Malheur – das Kissen in der Transportbox und der Body waren pipinass, als ich sie aus dem Auto hob. Dies verzieh ich ihr aber selbstverständlich sofort.

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Zu Hause legte ich die Kleine in ihr Bettchen und dort blieb sie, unterbrochen von einigen ganz kurzen und langsamen Gassirunden auch liegen.

Zwei Tage lang war Frieda sichtlich müde und mitgenommen von ihrer Operation. Aber dann, plötzlich am dritten Tag schien sie wieder aus ihrem Delirium zu erwachen. Der Blick war wieder klar, die Schritte schneller und auch der Hunger war zurück. Meine Angst, dass Frieda ihren hübschen Body schon bald in Stücke zerfetzt haben würde, war übrigens völlig unbegründet. Schon bald war es zum Ritual geworden, vor dem Einsteigen ins Auto oder vor dem Schlafengehen in den orangefarbenen Pyjama zu schlüpfen. Als die 10 Tage vorbei waren, während denen die Dackeldame das Body tragen musste und nur gesittet an der Leine spazieren durfte, war sie aber sicherlich nicht böse.