Friedas Tagebuch - Folge 1|Dieser Artikel gehört zum Dossier: Friedas Tagebuch
Der erste Tag im neuen Zuhause
Die kleine Dackeldame Frieda bezieht ihr neues Zuhause bei der Tierwelt-Redaktorin Muriel Willi. Ein aufregender neuer Lebensabschnitt beginnt für die Vier- wie auch die Zweibeinerin. Grund genug den Welpen bei seinen vielen «ersten Malen» zu begleiten. Die Reise ins neue Leben beginnt mit einer Autofahrt vom Luzerner Hinterland in die grosse Stadt.
Alles ist bestens vorbereitet. Die Transport- und Schlafbox kennt Frieda bereits, sie hat schon einige Nächte darin geschlafen. In der Box liegt ein Streifen ihrer alten Kuscheldecke und Kauspielzeug, dass ich ihr ebenfalls vor einigen Wochen bei einem Besuch mitgebracht habe.
Jetzt heisst es für Frieda Abschied nehmen von ihrer Mutter. Sie ist der letzte von neun Welpen, der mit fünf Monaten noch immer an ihrem Geburtsort wohnt. Die Mutter ist ein grossgewachsener Kurzhaardackel, der Vater ist ein Rauhaardackel und Frieda der einzige Welpe mit strubbeligem Rauhaarfell. Vielen Interessenten gefiel dies wohl nicht, für mich war immer klar, dass es ein Rauhaardackel sein sollte.
Fahrtüchtig
Das Halsbändchen ist umgelegt, die Leine eingehackt und die Leckerlis griffbereit – nun kann es los gehen. Meine Anspannung ist gross, zeigen will ich dies selbstverständlich nicht, denn sie könnte sich ja auf den Hund übertragen. Ganz souverän hebe ich Frieda in ihre Box, die im Kofferraum platziert ist, und schliesse erst die Gittertür und dann den Kofferraumdeckel. Dabei schwirren mir tausend Gedanken und zugegebenermassen auch Befürchtungen im Kopf herum: Was, wenn die Kleine die ganze Autofahrt, und, noch schlimmer, auch den ganzen Tag und die erste Nacht im neuen Zuhause durchheult? Wenn sie das Autofahren nicht verträgt und sich erbricht? Alles Hirnen bringt nichts, Motor gestartet und los ins Abenteuer Dackeldame.
Die ersten Kilometer liegen hinter mir, bald habe ich die Autobahneinfahrt erreicht. Und passiert ist – nichts. Hinten im Kofferraum bliebt es mucksmäuschenstill, und zwar bis wir nach einer gut halbstündigen Fahrt Luzern erreicht haben.
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Immer mit der Ruhe
Direkt nach der Ankunft gehe ich mit Frieda zur nächsten Wiese und möchte, dass sie dort Pipi macht. Daran ist bei all den aufregenden neuen Dingen, die sie erspäht und erschnuppert aber nicht zu denken. Erst in der Wohnung findet das Hundemädchen die nötige Ruhe, es fliessen zu lassen. Übelnehmen kann ich ihr das aber nicht. Und nach überschwänglichen Lobestänzen, begleitet von vielen Leckerlis, bei den ersten Pipis, die sie draussen erledigt, ist das Thema Stubenreinheit auch schon auf gutem Weg.
Nun nähert sich bereits die Schlafenszeit. Auch davor habe ich ziemlichen Bammel. Werde ich die kommenden Nächte schlaflos verbringen? Wie oft habe ich den Spruch gehört: «Oh ein Welpe, süss, aber mindestens so anstrengend wie ein Kleinkind.» Frieda klettert müde von all den neuen Eindrücken selbständig in ihre Box, die neben meinem Bett platziert ist. Während ich mit vor Aufregung laut pochendem Herzen möglichst regungslos im Bett liege, sind von Frieda schon bald die ersten Schnarcher zu hören.
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