Tierwelt 14/2014
Ein Paradies für Frosch und Kröte
Sollen sich Amphibien wohlfühlen und eine Chance haben, müssen auch die Nachbargärten rund um den Gartenteich gute Bedingungen bieten. Der Aufwand lohnt sich, denn Frösche und Kröten sind begeisterte Schneckenfresser.
Im naturnahen Garten leben, grossteils vom Menschen unbemerkt, zahlreiche Amphibien. Natürlich fühlen sie sich in der Nähe eines Teiches am wohlsten, aber auch ohne kann man eine Menge tun, damit sie gute Bedingungen vorfinden. Sie benötigen zwar Stillgewässer zur Fortpflanzung, später aber auch genügend naturnahen Grünraum, Verstecke und Überwinterungsmöglichkeiten. Alttiere beanspruchen gewöhnlich Habitate von mehreren 100 Metern um einen Teich, sodass sie sich auch in Gärten zeigen, die über keine Wasserstelle verfügen. Sie sollten willkommen sein, denn Frösche und Kröten fressen unter anderem Mückenlarven und Schnecken.
Amphibien verbringen einen Grossteil des Jahres an Land. Gärten in der Nähe von Teichen können einen wichtigen Beitrag zum Biotopgeflecht leisten, auf das die Tiere angewiesen sind. Um sie in den Garten zu locken, sollte man keine Betonmauern, sondern lieber Hecken oder einen durchlässigen Zaun als Grundstücksgrenze nutzen. Amphibien schätzen strukturreiche Angebote mit Hecken, Wiesen, Kiesflächen, Laub-, Ast-, und Steinhaufen. Als Schutz vor Katzen, die sich gern über Amphibien hermachen, können auch Dornsträucher dienen. Auf Schneckenkorn sollte man verzichten, nicht nur den Amphibien zuliebe.
Tödliche Fallen vermeiden
Neben einer naturnahen Anlage des Gartens gilt es, die Tiere vor Gefahren zu schützen, die im Siedlungsraum reichlich vorhanden sind. Licht- und Belüftungsschächte mit senkrechten Wänden sollten entweder mit engmaschigem Schutz oder Lochblechen abgedeckt sein oder wenigstens über eine Ausstiegshilfe verfügen. Oft genügt ein griffiges, schräg gestelltes Brett oder ein breiter Streifen Lochblech. Gekippte Kellerfenster können ebenfalls tödliche Fallen sein. Am besten versieht man sie mit Fliegengitter. Auch Treppenabgänge haben oft so hohe Stufen, dass die Tiere sie nicht überwinden können. Hier helfen Steine oder Ziegel, die die Stufenhöhen überbrücken helfen.
Potenzielle Fallen wie Abläufe kann man auch absenken, indem man den umgebenden Boden auf etwa 15 Zentimeter Tiefe weggräbt. Idealerweise installiert man dann einen mindestens 15 bis 20 Zentimeter hohen Schneckenzaun als Überstiegsschutz. Jetzt können die Amphibien kommen. Sie werden es dem Gartenbesitzer danken, indem sie viele Schädlinge vertilgen.
Amphibienfreundlicher Teich Ein Teich bereichert die Gartenstruktur und schafft neuen Lebensraum für zahlreiche Tiere. Der passende Ort ist sonnig, erhält aber etwas Schatten von einem nahe stehenden Baum. Dessen Blätter sollten jedoch nicht in den Teich fallen können, da dieser sonst zu viele Nährstoffe zugeführt bekommt und veralgt. Aus demselben Grund sollte keine Gartenerde als Ufersubstrat verwendet werden. Besser geeignet sind Kies, Sand und spezielle Teichsubstrate. Auch Rasendünger sollte in der Nähe des Teiches nicht verwendet werden. Bilden sich bei starker Sonneneinstrahlung dennoch Algen, müssen diese zusammen mit abgestorbenen Pflanzenteilen regelmässig abgefischt werden. Algizide sind keine Lösung, da sie das biologische Gleichgewicht des Teiches zerstören. Flaches Ufer Seerosenblätter als Sitzplatz Wucherndes in Körben Finger weg von Goldfischen! |
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