Markierverhalten
Katzen markieren nicht aus Rache
Das Markierverhalten von Wohnungskatzen wird oft als Bestätigung des Klischees gesehen, wie trotzig unsere Mietzen sein können. Dabei ist es ein deutliches Signal dafür, dass es der Katze ganz und gar nicht wohl ist.
Wenn Katzen markieren, dient das in erster Linie als Kommunikationsmittel unter Artgenossen. Doch auch eine Stresssituation kann das Verhalten auslösen. Eine erhöhte Erregung – meist Verunsicherung oder eine Angst – wird manchmal durch Markieren abgebaut. «Ihr Primärheim markieren Katzen üblicherweise nicht», erklärt Katzenpsychologin Brigitte Richner. Markierstellen innerhalb des Wohnbereichs seien also auch in Mehrkatzenhaushalten kein natürliches Kommunikationsverhalten. Wenn es doch dazu komme, müsse man davon ausgehen, dass die Katzengruppe nicht harmonisch zusammenlebt, oder dass Einflüsse von aussen dieses Markierverhalten auslösen. Entweder Stress durch Umdekorationen oder andere Veränderungen. Doch auch Raumdüfte, Parfums, Putzmittel oder durch Medikamente (z.B. Hormone) verursachte Ausdünstungen des Menschen können hier die Ursache sein.
So funktioniert die Kommunikation in der Natur
Wenn eine gesunde Freigängerkatze markiert, hinterlässt sie so einer Artgenossin eine Botschaft. Für diese löst der Geruch eine chemische Reaktion aus, die oft ebenfalls auf eine Markierung als Antwort rausläuft. Dies muss nicht zwingend mit Reviersicherung zu tun haben.
Schwierige Situation in Tierheimen
Den Katzenbereich eines klassischen Tierheims frei von Markierungen zu halten, sieht Richner derweil als unmöglich an. «Markierverhalten ist letztlich ein angeborenes Katzenverhalten und in Tierheimen bestehen unzählige Anlässe, dieses zu zeigen – sowohl zum Erregungsabbau als auch in Bezug auf die olfaktorische / chemische Kommunikation.»
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