Faire Osterschokolade
Halba: Schweizer Schokoladenmarke auf Platz zwei der fairsten Schoggi-Produzenten weltweit
Die bittere Seite der Schokolade: Kinderarbeit, Pestizide und Abholzung sind im Kakaoanbau leider immer noch weit verbreitet. Die Chocolate Storecard zeigt, welche Unternehmen Verantwortung übernehmen. Eine Schweizer Marke produziert die zweitfairste Schoggi weltweit.
Rund 60 Unternehmen kaufen fast 95 Prozent des weltweit produzierten Kakaos ein – und tragen damit eine grosse Verantwortung. Denn beim Anbau von Kakao sind Probleme wie Kinderarbeit, der Einsatz von Pestiziden oder Abholzung leider noch immer weit verbreitet.
Die sogenannte Chocolate Scorecard will hier Transparenz schaffen. Sie bewertet Schokoladenunternehmen nach der Rückverfolgbarkeit und Nachhaltigkeit ihrer Lieferketten. Koordiniert wird die Initiative vom Bündnis «Be Slavery Free», das sich gegen moderne Sklaverei einsetzt. In diesem Jahr wurde die Auszeichnung bereits zum sechsten Mal vergeben – und eine Schweizer Marke schafft es auf den zweiten Platz.
Die Top vier der fairsten Schoggi-Unternehmen:
- Tony’s Chocolonely (Niederlande)
- Halba (Schweiz)
- Cémoi (Frankreich)
- Rittersport (Deutschland)
Halba, die zur Coop-Gruppe gehört, belegt den zweiten Platz. Das Unternehmen produziert unter anderem auch für Marken wie Alter Eco (in den USA, Kanada, Australien und Frankreich), Bennetto (Neuseeland, Australien) und Plant-for-the-Planet (Deutschland).
Die Firma Halba in Zahlen:
- 92 % der Halba-Produkte tragen ein Nachhaltigkeitslabel.
- Jährlich verkauft die Firma 20’600 Tonnen Schokolade.
- 80 % des Umsatzes macht Halba mit gelabelten Produkten – darunter Fairtrade Max Havelaar, Bio Suisse und USDA Organic.
- Seit 2014 verarbeitet Halba ausschliesslich Fairtrade-zertifizierte Kakaobohnen.
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Warum Transparenz entscheidend ist
Die Schokoladenproduktion ist ein komplexes globales Geschäft: Vom Bauern über Kooperativen, Händler und Verarbeiter bis hin zum Detailhandel sind viele Akteure beteiligt. Am Ende entscheidet der Konsument. Umso wichtiger ist Transparenz entlang der gesamten Lieferkette.
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Für die Bewertung in der Chocolate Scorecard werden Unternehmen direkt angefragt. Ihre Antworten werden von unabhängigen Experten, Universitäten und zivilgesellschaftlichen Organisationen analysiert.
Im Fokus stehen dabei diese Kriterien:
- Existenzsicherndes Einkommen für Landwirte
- Einsatz von Kinderarbeit verhindern
- Massnahmen zum Klimaschutz
- Massnahmen gegen die Abholzung von Wäldern
- Agroforstwirtschaft: Kakaoanbau kann auch Lebensräume schaffen
- Verzicht auf schädliche Pestizide
Nicht alle Firmen stellten sich dem Vergleich: Mondelēz, Hersteller von Oreo, Milka und Toblerone, verweigerte die Auskunft – und erhielt den Negativpreis «Bad Egg». Auch andere Marken, die zu den Schoggi-Klassiker gehören, schnitten nicht besonders gut ab: Lindt landete auf Platz 13, Ferrero Rocher auf Platz 14.
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