Hochwasser
Hochwasserlage entspannt sich
Die Lage an den Schweizer Seen und Flüssen hat sich am Sonntag weiter entspannt, Thuner- und Brienzersee wurden in der Gefahrenskala heruntergestuft. Ganz anders entwickelte sich die Lage am Neuenburgersee. Dort stieg der Wasserpegel bis Sonntag noch deutlich an.
Der Neuenburgersee-Pegel lag am Sonntag um 17.30 Uhr bei 430,70 Metern über dem Meeresspiegel und damit 20 Zentimeter über dem Hochwasserpegel, wie es auf der Webseite des Kantons Bern zu Naturgefahren hiess. Der Neuenburgersee hatte schon am Samstag seinen höchsten jemals gemessenen Wasserstand erreicht und ist weiterhin mit der Gefahrenstufe 4 eingestuft.
Heikel blieb die Situation in Yverdon-les-Bains VD, wo der Pegel des Neuenburgersees immer weiter anstieg. Mehrere Gebiete waren überflutet, und die Probleme könnten sich noch verschlimmern, sagte ein Verantwortlicher für die öffentliche Sicherheit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Grund dafür sei die Bise, die das Wasser aufs Land treibe.
Der Pegel des Neuenburgersees steige nun aber nicht mehr, hiess es am Montagmorgen.
Auch der Pegel des Murtensees stieg weiter an und erreichte am Sonntag um 17.30 Uhr 430,69 Meter. Er ist mit der Gefahrenstufe 3 eingestuft und liegt 16 Zentimeter unter dem Hochwasserstand.
Der Bielersee-Pegel sank dank einer erhöhten Abflussmenge, auf die sich die Anrainerkantone am Samstag geeinigt hatten, bereits in der Nacht auf den Sonntag deutlich.
Entwarnung am Thunersee
Den Thunersee stufte das Bundesamt für Umwelt (Bafu) am Sonntag von der höchsten Gefahrenstufe 5 (sehr grosse Gefahr) auf 4 (grosse Gefahr) zurück, weil sich auch dort die Lage entspannt hatte. Ab Montag ist Schwimmen, Segeln und Surfen wieder erlaubt. Das Verbot für die Motorboote wird hingegen aufrecht erhalten.
Für die Aare vom Thunersee bis zur Mündung der Saane gilt die Gefahrenstufe 3, also auch im Stadtgebiet von Bern, wo der Pegel weiter sank. Der Brienzersee wurde gar auf Stufe 2 (mässige Gefahr) herabgestuft.
Bieler- und Vierwaldstättersee bleiben gefährlich
Der Bieler- und der Vierwaldstättersee sowie die Reuss vom Vierwaldstättersee bis zur Mündung der Kleinen Emme bleiben in der Stufe 5 und vom Bafu als «sehr grosse Gefahr» eingestuft. Allerdings sanken auch hier die Pegel leicht.
Die Lage in der Zentralschweiz entspannte sich am Sonntag weiter. In der Stadt Luzern betrug der Wasserpegel am Sonntag 17.40 Uhr 434,85 Meter über Meer, das sind bereits neun Zentimeter unter dem am Freitagabend gemessenen Höchststand von 434,94 Metern und fünf Zentimeter unter der kritischen Marke von 434,90 Metern.
Luzern noch davon gekommen
In der Stadt Luzern war die Gefahr, dass der Schwanenplatz überschwemmt und die Seebrücke für den Verkehr gesperrt werden muss, bereits am Samstagabend gebannt.
Aus Sicherheitsgründen blieben aber die Kapellbrücke, der Rathaussteg, die Reuss- und die Spreuerbrücke geschlossen, da nicht ausgeschlossen werden könne, dass die Wassermassen der Reuss Auswirkungen auf die Statik der Brücken hätten, wie es von den Behörden hiess. Die Brücken würden erst wieder geöffnet, wenn der Pegel deutlich gesunken sei - frühestens am Montagmorgen.
Auch in den Kantonen Nid- und Obwalden entspannte sich die Lage. In Stansstad NW hatte der Vierwaldstättersee den Dorfplatz unter Wasser gesetzt, die Einsatzkräfte errichteten Holzstege.
Zweithöchste Gefahrenstufe für Zürichsee
In Zürich und am Zürichsee, für den die zweithöchste Gefahrenstufe 4 gilt, wurde damit gerechnet, dass die Wasserstände am Samstag oder Sonntag ihre Höchstmarke erreichen und danach mehrere Tage auf hohem Niveau verharren würden.
Allerdings warnte die Baudirektion, es müsse je nach Wetterentwicklung jederzeit mit wieder ansteigenden Pegeln gerechnet werden. Exponierte Uferpartien könnten überflutet werden.
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