Biodiversität
Vogelschnäbel als Indikator für die Artenvielfalt?
Die Artenvielfalt ist hoch in Regionen, in denen die Schnabelgrösse von Vögeln und die Grösse ihrer Lieblingsfrüchte zusammenpassen. Das sei zwar ein uraltes Phänomen, trotzdem sehen Wissenschaftler dank dieser Erkenntnis neue Chancen für den Schutz der Biodiversität.
Das Zusammenspiel zwischen Schnabelgrösse und Fruchtgrösse klingt eigentlich wenig bedeutungsvoll. Weil Vögel Früchte aber meist als Ganzes vertilgen, ist die Öffnungsweite ihres Schnabels limitierend – was nicht passt, können sie nicht fressen. Dass Schnäbel und Fruchtgrösse zusammenpassen, deute demnach auf einen hohen Spezialisierungsgrad der Tier- und Pflanzenwelt hin, schreibt ein Team von Wissenschaftlern unter Leitung des Eidgenössischen Forschungsinstituts für Wald, Schnee und Landschaft (WSL).
Spezialisierung führt zu Artenvielfalt
Man vermutet, dass die Schnabelweite schon seit Millionen von Jahren in Wechselwirkung mit der Grösse von Früchten stehe und dass sich die Arten aneinander anpassten. Tier- und Pflanzengruppen, die sich aufeinander spezialisiert haben, seien oft sehr artenreich. Tatsächlich zeigten die Forschenden des WSL nun, dass die Stärke der Übereinstimmung zwischen Schnabelweite und Fruchtgrösse in Richtung des Äquators zunimmt: Dort erreicht die Artenvielfalt oft einen Höchststand. Dies stütze die Hypothese, dass die Interaktion der verschiedenen Arten in den Tropen verantwortlich ist für die hohe Biodiversität in diesem Gebiet.
Die Forschenden erstellten eine globale Karte mit 1100 fruchtfressenden Vogelarten und 2000 verschiedenen Palmarten. Der Zusammenhang zwischen den Merkmalen der Vögel und den Früchten wurde auch gefunden, wenn die Effekte des Klimas vernachlässigt wurden.
Zum Schutz der Tropen
Chancen aus dieser Studie ergeben sich hinsichtlich des Artenschutzes und der Renaturierung von Wäldern. Neu sollen Tierarten berücksichtigt werden, die Samen verbreiten. Schliesslich sind in den Tropen die meisten Fruchtbäume auf diese Art der Verbreitung angewiesen. Um Wälder zu renaturieren, müssten entsprechend die passenden Tiere allenfalls ausgewildert werden, erläutern die Forschenden. Die Erkenntnisse der Studie verbessern das Grundverständnis der Tropenwäldern und könnten helfen, neue Ansatzpunkte für deren Schutz zu finden, so das Fazit.
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