Die Wandersaison ist im vollen Gange und viele zieht es bei dem schönen Sommerwetter raus in die ländliche Natur. Die Pfade führen dabei auch mal über Höfe, wo Naturfreunde oft von mehr oder weniger freundlich gesinnten Wachhunden begrüsst werden. Bellend ist es ihr Job, Eindringlinge fernzuhalten und ihr Revier vor Bedrohungen zu schützen. Ob Einbrecher oder friedlicherSpaziergänger, die Hunde unterscheiden da erstmal nicht und markieren, dass sie hier der Chef sind. Wie reagiert man als Wanderer oder Radfahrer richtig auf einen Hofhund?

Tatsächlich werden Hunde immer seltener auf Bauernhöfen gehalten. «Als Grund wird oft angegeben, dass die Landwirte die Folgen von möglichen Zwischenfällen mit den daraus resultierenden Konsequenzen nicht mehr bereit sind zu tragen», erklärt Heinz Feldmann von der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL). Führt ein Wanderweg über einen Hof, so müsse man sich immer bewusst sein, dass der Hofhund dort zu Hause ist. Bellen gehört also schlicht zu seinen Aufgaben und ist eine normale Reaktion des Hundes auf Personen, die er nicht kennt. Wer richtig reagiert, vermeidet unangenehme Zwischenfälle. «Bei Hofhunden empfehlen wir dieselben Verhaltensregeln wie bei der Begegnung mit Herdenschutzhunden», sagt Sicherheitsfachmann Heinz Feldmann. Diese sind:

  • Ruhig bleiben und dem Hund Zeit geben, um zu kontrollieren, dass man keine Gefahr darstellt. Blickkontakt mit dem Hund vermeiden.
  • Nicht mit Armen und Händen fuchteln, sondern locker am Körper hängen lassen. Nicht mit Wanderstöcken oder Ähnlichem herumwedeln.
  • Ruhig weitergehen, nicht rennen. Radfahrer sollten grundsätzlich absteigen, wenn sie einen Hof überqueren.
  • Wird man vom Hund verfolgt, dann stehen bleiben, sich umdrehen und das Gesicht zeigen. So gibt man dem Hund zu verstehen, dass man ihn gesehen hat.

In den meisten Fällen sind die Hunde friedlich und bellen nur, um die Anwesenheit einer fremden Person anzukündigen. «Das BUL empfiehlt landwirtschaftlichen Hundehaltern grundsätzlich, nur solche Hunde freilaufend auf dem Hof zu halten, die eine gute Gesellschaftsverträglichkeit haben», so Heinz Feldmann. Daher brauchen Wanderer in der Regel keine Angst vor Hofhunden zu haben. Ist der Besitzer anwesend, so kann man diesen auch fragen, welches Verhalten in Ordnung ist. Manche Hunde sind gar freundlich und freuen sich über Aufmerksamkeiten wie Streicheleinheiten. Bevor man sich einem Hund nähert, sollte man aber grundsätzlich den Besitzer fragen. Dies gilt übrigens für alle Hunde, nicht nur bei solchen auf Bauernhöfen.