Rasseportrait|Dieser Artikel gehört zum Dossier: Hunderasseportraits
Mastiff: Der sanfte Riese mit massiver Grösse und massigem Gewicht
Massiv, gelassen und treu – der Mastiff ist ein sanfter Riese mit beeindruckender Grösse und ruhigem Wesen. Einst als mutiger Wachhund in Kriegen und auf Anwesen geschätzt, überzeugt er heute als liebevoller Familienhund mit grossem Herz. Trotz seines wuchtigen Auftretens ist er sensibel, loyal und äusserst menschenbezogen.
SteckbriefGrösse: 76-86 cm
Gewicht: 70-100 kg
Lebenserwartung: 6-10 Jahre
Felllänge: kurz
Fellfarbe: apricot, beige, gestromt mit schwarzer Maske
Geeignet als: Begleit- und Familienhund
Sportarten: keine
Auslaufbedürfnis: gering
Sabber-Potential: hoch
Stärke des Haarens: mittel
Zusammenleben mit anderen Haustieren: geeignet
Herkunft & Geschichte
Der Mastiff blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück: Schon im antiken Babylon, Ägypten und später im Römischen Reich wurden seine Urahnen als Kriegs- und Wachhunde eingesetzt. In Britannien wurde die Rasse weitergezüchtet und erlangte unter den Normannen und später am englischen Königshof Berühmtheit. Während der beiden Weltkriege drohte der Mastiff fast auszusterben – nur durch die Leidenschaft einiger Züchter konnte er gerettet werden.
Persönlichkeit, Charaktereigenschaften und Temperament
Trotz seiner Grösse ist der Mastiff ein echter Kuschelbär. Er ist ruhig, ausgeglichen und extrem loyal. Fremden gegenüber zeigt er sich zurückhaltend, aber niemals aggressiv – vielmehr beobachtend und beschützend. Innerhalb seiner Familie ist er zärtlich und sanft, sogar mit Kindern. Der Mastiff ist kein Draufgänger, sondern eher ein bedachter Philosoph unter den Hunden.
Erziehung und Haltung
Konsequenz mit Herz – das ist das Zauberwort bei der Erziehung eines Mastiffs. Aufgrund seiner Grösse ist eine gute Grunderziehung absolut essenziell, doch sein intelligentes Wesen macht ihn zu einem aufmerksamen Schüler. Harte Strafen sind tabu – der sanfte Riese reagiert sensibel auf Tonfall und Körpersprache. In der Haltung benötigt er ausreichend Platz, vor allem in der Wachstumsphase. Eine Stadtwohnung? Möglich, aber nur mit genügend Auslauf und Rückzugsort.
Aktivitäten
Der Mastiff ist kein Marathonläufer, sondern eher ein Spaziergänger mit Stil. Lange Wanderungen bei gemässigten Temperaturen liebt er – hektische Ballspiele eher weniger. Mentale Beschäftigung, ruhigere Apportierspiele und Nasenarbeit liegen ihm mehr als ständiger Action-Trubel. Am liebsten ist er einfach in der Nähe seiner Menschen.
Besonderheiten
Eines sollte man wissen: Mastiffs sabbern. Viel. Und sie schnarchen – auch das kann beachtlich sein. Zudem wachsen sie extrem schnell – in den ersten Lebensmonaten kann aus einem tapsigen Welpen innerhalb weniger Wochen ein 50-Kilo-Hund werden.
Pflege
Das kurze Fell des Mastiffs ist pflegeleicht – regelmässiges Bürsten reicht. Mehr Aufmerksamkeit benötigen die Ohren, Augenfalten und Lefzen – hier muss regelmässig kontrolliert und gereinigt werden.
Gesundheit
Wie viele grosse Hunderassen neigt auch der Mastiff zu bestimmten gesundheitlichen Problemen: Hüftdysplasie, Ellenbogendysplasie und Magendrehung zählen zu den häufigsten. Auch Herzprobleme können auftreten. Eine gesunde Ernährung, kontrolliertes Wachstum im Welpenalter und regelmässige Tierarztbesuche sind essenziell.
Pro & Contra
Vorteile:
- Sanftmütiger Familienhund
- Treuer, ruhiger Begleiter
- Wenig Jagdtrieb
- Ausgezeichneter Wachhund ohne Aggression
- Pflegeleichtes Fell
Nachteile:
- Kurze Lebenserwartung
- Hohes Gewicht & Platzbedarf
- Starke Sabberneigung
- Erhöhter Futterverbrauch
- Gesundheitsanfälligkeiten
Ideale Besitzer
Der Mastiff ist kein Hund für Anfänger – aber für Menschen mit Geduld, Platz und Herz. Ideal sind Familien mit Haus und Garten, die viel Zeit mit ihrem Hund verbringen und ihn in ihren Alltag integrieren. Er braucht weder Action noch Trubel – sondern Nähe, Liebe und klare Regeln.
Fun Fact
Der schwerste jemals gewogene Hund der Welt war ein Mastiff namens Zorba – er wog 149,7 Kilogramm!
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