Zoos, Terrarien, öffentliche Volieren und Wildparks der Schweiz
Rundgang durch zoologische Institutionen in der Schweiz
In der warmen Jahreszeit sind Ausflüge und Zoobesuchen besonders ergiebig. In der Schweiz locken vom Kleinzoos über öffentliche Volieren bis zu artenreichen Sammlungen. Vorschläge, wie sie zu finden sind.
Ein Zoobesuch ist nicht nur unterhaltsam und entspannend, sondern auch lehrreich. Das meiste, was über Tiere bekannt ist, entstand dank Beobachtungen an Tieren unter Menschenobhut. Ihre Lebensweise, das Fortpflanzungs- und Sozialverhalten und ihr Äusseres lassen sich im Zoo hervorragend erforschen. Wer selbst mit der Tierhaltung liebäugelt, beispielsweise mit der Vogelhaltung, der Terraristik, Aquaristik oder der Kleinnagerhaltung, findet im Zoo Anregungen zu Gehegegestaltungen.
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Die Schweiz weist ein grosses Netz an öffentlichen Tierhaltungen auf. Die grossen Zoos in Basel und Zürich sind bekannt, doch es gibt auch viele kleinere Einrichtungen, die zu besuchen sich lohnt.
Überblick verschaffen
Wo befinden sich interessante, öffentliche Tierhaltungen in der Schweiz? Darüber informiert das Buch:
«Abenteuer Zoo» von Dirk Petzold und Silke Sorge
ISBN 978-3-7020-1151-2, Verlag L. Stocker
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In diesem Führer für Deutschland, Österreich und die Schweiz werden auf 437 Seiten 550 Tierparks, Aquarien und Reptilienhäuser beschrieben. Auf den Seiten für die Schweiz sind auch viele Einrichtungen aufgeführt, die weniger bekannt sind.
Via Internet gibt es verschiedene Suchmöglichkeiten, um sich einen Überblick zu verschaffen:
Auf der Webseite zoos.ch sind alle zehn wissenschaftlich geführten Zoos aufgeführt.
Auf der Webseite wzs.ch sind auch Wildparks und Zoos in der Schweiz aufgelistet, die nicht Mitglied der Organisation Zoo Schweiz sind.
Auf ch-zoo-infos.org ist eine Fülle an Zoos, Wildparks, öffentlichen Volieren und kleinen Tierhaltungen inklusive der bekannten, grossen Anlagen aufgeführt.
Zooumkreissuche
Durch die Schweiz zu reisen und nach und nach zoologische Einrichtungen zu besuchen ist eine sinnvolle Sache. Bei der Reiseplanung hilft:
In der Liste links findet sich das Wort «Zooumkreissuche». Dort kann der Ort und eine beliebige Kilometerzahl eingegeben werden. Es werden alle zoologischen Einrichtungen in diesem Umkreis aufgelistet, auch kostenlos zugängliche, öffentliche Volieren und Wildgehege. Von manchen hat man vielleicht vorher noch nie gehört. Erst recht ein Grund, sie mit eigenen Augen zu entdecken.
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Ältester Zoo feiert Jubiläum
Der Basler Zoo ist der älteste und feiert in diesem Jahr das 150-Jahr-Jubiläum. Es handelt sich auch um den artenreichsten Zoo der Schweiz. Grund, im Basler Zoo vorbeizuschauen. Aufgrund des Jubiläums bietet der Zolli eine Zeitreise. Auf einer historischen Entdeckungsreise werden an 14 Orten im Zoo Geschehnisse und Geschichten aus der Vergangenheit mit Fotos, Plakaten und Zitaten beleuchtet. Dabei wird klar, wie sehr sich die Tierhaltung gewandelt hat. War früher das Ziel, möglichst viele Arten auszustellen, geht es heute darum, Tiere in ihren Lebensräumen zu zeigen. So steht im Etoschahaus etwa der Nahrungskreislauf im Vordergrund. Der Basler Zoo ist ein historischer Stadtzoo mit moderner Tierhaltung. Es handelt sich auch um den einzigen Zoo, der ein grosses, separates Vogelhaus sowie ein Aquarium und Terrarium betreibt.
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Kleine Juwelen
Gerade kleine Zoos locken oft mit Besonderheiten, die es sonst nirgendwo gibt. Während in grossen Anlagen kaum alle Tiere eingehend beobachtet werden können, ist es in Kleinzoos möglich, die Anlagen und Tiere gründlich zu studieren. In einem grossen Zoo möchte man alles sehen und kann darum vor dem einzelnen Gehege nicht zu lange verweilen. In einem Kleinzoo hingegen bleibt Zeit, sich eingehend mit Anlagen und Tierindividuen auseinander zu setzen.
Nirgendwo sonst können so viele Papageienarten bewundert werden wie im Vogelpark Ambigua in Zeihen (AG): vogelpark-ambigua.ch
Der kleine Park beherbergt über 70 verschiedene Arten, darunter auch sehr bedrohte. In einer grossen Voliere können Sittiche und Papageien beim Fliegen beobachtet werden.
In Johns kleine Farm in Kallnach (BE) lockt eine Streichelanlage, die es so sonst nirgendwo gibt: johnskleinefarm.ch
Wo sonst können Kamele gestreichelt werden, während Muntjaks durch die gleiche Anlage huschen? Bereits beim Verlassen des Hauptgebäudes sind die Besucher mittendrin. Lydia ist die Empfangsdame. Der Coscorobaschwan begrüsst alle, die in den Hof treten. Sogleich schnattern Streifengänse, Hühner gackern. Alleine der Aufenthalt im Hof ist ein Erlebnis.
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In der Romandie
Weniger bekannt in der Deutschschweiz sind Zoos in der Romandie. In Servion (VD) beispielsweise gibt es gleich zwei zoologische Einrichtungen, die mit einem Kombibillett besichtigt werden können, der Zoo sowie das Tropiquarium: zoo-servion.ch; tropiquarium.ch. Im Tropiquarium leben die eindrücklichen Komodowarane in einem grossen Innen- und Aussengehege. In einem Tropenhaus fliegen nebst vielen anderen Arten die Balistare mit ihren melodiösen Stimmen. Im Zoo können Grossraubtiere wie Löwen und zahlreiche Kleinaffenarten bewundert werden.
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Auch Genf hat mit dem Bioparc in Bellevue eine zoologische Einrichtung: bioparc-geneve.ch
Höhepunkte dort sind beispielsweise Erdmännchen, Kattas, Hyazintharas, Bennet-Wallabys und Waldrappe. Der aufstrebende Park hat erst kürzlich vom Kanton Genf ein neues Terrain zugesprochen erhalten und wird darum in den nächsten Jahren nicht nur umziehen, sondern auch massiv grösser. Begegnungen zwischen Mensch und Tier stehen im Vordergrund. So begrüsst der Weisshaubenkakadu Aldo gleich alle beim Eingang. Der eindrückliche Papagei sitzt auf einem Feigenbaum und kam als Abgabetier in den Zoo. Heimatlose Heimtiere sind weiterer Pfeiler des Bioparc, denn es werden viele Tiere aufgenommen, die nicht mehr gehalten werden können oder die beschlagnahmt wurden.
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Wer sich für Reptilien und Amphibien interessiert, sollte unbedingt dem Vivarium in Meyrin einen Besuch abstatten: vivariumdemeyrin.ch
Auf zwei Etagen wird eine grosse Artenfülle in ansprechenden Terrarien präsentiert. Eine öffentliche Fachbibliothek lockt mit interessanten Titeln, die teilweise längst vergriffen sind, in Meyrin aber noch konsultiert werden können.
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Öffentliche Volieren
Anfangs des 20. Jahrhunderts entstanden in vielen Städten öffentliche Volieren. Sie sind meist noch heute in Betrieb. Ob in Zofingen, Olten, Solothurn, Thun, Zug, Zürich, Stansstaad oder St. Gallen, überall gibt es Volierenanlagen, die kostenlos besichtigt werden können. Warum nicht einmal dort vorbeischauen, wenn man sowieso die Stadt besichtigt?
Auf Zooreise durch die Schweiz
Mit den aufgeführten Hilfsmitteln lassen sich praktisch alle öffentlichen Tierhaltungen eruieren und besuchen. Es ist erstaunlich, wie viele es auch in der Schweiz gibt. Es kann Jahre dauern, sie alle abzuklappern. Die hier besprochenen Institutionen sind nur eine selektive, kleine Auswahl an Kleinzoos.
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