Fotograf Walter Schels über seine Tierporträts
«Meine Regel lautet: unterschätze kein Tier»
Bekannt wurde der deutsche Fotograf Walter Schels (*1936) mit Charakterstudien. Sie zeigen prominente Personen aus Politik und Kultur. Zu Tieren hat der Porträtspezialist eine besondere Verbindung, die in seinen eindringlichen, aber nie aufdringlich wirkenden Aufnahmen spürbar wird.
Herr Schels, in einem Interview sagten Sie einst, Menschen zu porträtieren sei viel schwieriger als Tiere – inwiefern?
Viele Menschen mögen es nicht, fotografiert zu werden. Sie sind peinlich berührt, sie wollen gefallen, sich und anderen, aber sie sind sehr unsicher über ihr Äusseres. Deswegen verstecken sie sich hinter einem Fotolächeln. Als Porträtist muss ich bei Menschen viel Zeit verwenden, es wegzubekommen. Bei Tieren ist das nicht notwendig. Tiere verstellen sich nicht. Viele haben so gut wie keine Mimik. Und wenn, dann können sie sie, anders als der Mensch, nicht kontrollieren. Ein Tier fragt sich auch nicht: Bin ich schön? Es hat kein Schamgefühl, es ist so, wie es eben ist. Deswegen fotografiere ich manchmal lieber Tiere als Menschen.
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Ein Bär, der entspannt auf dem Sofa sitzt, ein Gepard, der aus nächster Nähe frontal in die Kamera schaut, wie gelingen Ihnen solche Aufnahmen?
Ich bin mit Tieren gross geworden. Wir hatten einen Hund, Katzen, auch Hühner, Kaninchen…
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