Kampagne gegen Hundehandel im Netz
Augen auf beim Hundekauf: Bund und STS warnen vor dubiosen Inseraten
Mit der neuen Kampagne «Augen auf beim Hundekauf» wollen der Schweizer Tierschutz (STS) und das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) den zunehmenden, spontanen Hundekäufen im Internet entgegenwirken. Das teilten die Behörden an einer gemeinsamen Medienkonferenz am 11. Februar in Bern mit.
«Online bestellen, bezahlen und liefern lassen: Was für Waren etabliert ist, wird für Hunde zunehmend zum Problem.» Mit diesen Worten begrüsste Martin Reist, Leiter Tiergesundheit und Tierschutz sowie Mitglied der Geschäftsleitung beim BLV, Medienvertretende zum Infoanlass über die neue Kampagne «Augen auf beim Hundekauf». Denn: Immer mehr Menschen bestellen ihren Vierbeiner über dubiose Inserate im Internet. Und zwar, ohne die notwendigen Abklärungen zu treffen oder das Tier kennenzulernen, so Reist. Meistens stammen solche Hunde aus dem Ausland und gelangen illegal in die Schweiz.
«Das Tierleid, das durch solche Käufe entsteht, ist enorm», sagt Julika Fitzi, Leiterin Tierschutz und Mitglied der STS-Geschäftsleitung. In den Herkunftsländern würden die Hunde oft unter tierschutzwidrigen Bedingungen gezüchtet und viel zu früh von ihren Müttern getrennt. Die Folgen: «Oft sind sie ängstlich, aggressiv oder menschenscheu.» Häufiges Kranksein, nicht korrekte oder fehlende Impfungen und schlechtes Sozialverhalten seien weitere Indizien. Dies führe nicht nur zu horrenden Tierarztkosten, sondern auch zu Überforderung seitens Halterinnen und Haltern. Entsprechend hoch sind die Zahlen der STS-Tierheime an abgegebenen Hunden: 2023 wurden insgesamt 1838 Hunde abgegeben; 2022 waren es 2041 Vierbeiner.
Kampagne lanciert
«Jeder Klick kurbelt diese zweifelhaften Angebote weiter an», betont Reist. Um dem Onlinekauf von Hunden entgegenzuwirken, lancierten Bund und STS eine gemeinsame Kampagne. Diese beinhaltet Empfehlungen zum verantwortungsvollen Hundekauf, die über die Webseite www.hundekauf.ch, den sozialen Medien und Broschüren verbreitet werden. Unter dem Leitsatz «Du bestellst. Dein Hund bezahlt.» sollen Käuferinnen und Käufer für Probleme und Risiken im Zusammenhang mit der Internetbestellung von Hunden sensibilisiert werden. Die drei wichtigsten Empfehlungen der Kampagne sind folgende:
- Hunde nicht im Internet bestellen
- Seriöse Zucht auswählen
- Den Hund kennenlernen
Des Weiteren solle sich die Schweiz aktiv an der internationalen Zusammenarbeit beteiligen können, um den illegalen Hundehandel effektiver zu bekämpfen. «Die entsprechenden Gesetze – beispielsweise für den Datenaustausch, werden derzeit vom BLV erarbeitet», so Reist. Der Leiter Tiergesundheit und Tierschutz beim BLV erinnert zudem daran, dass seit dem 1. Februar 2025 die gewerbsmässige Einfuhr von Welpen unter 15 Wochen verboten ist.
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