Schon der Beginn unserer Juratour stand unter einem schlechten Stern. Von Bern nach Neuenburg kamen wir noch problemlos, dann begannen die Schwierigkeiten: Zugausfälle und -verspätungen sorgen dafür, dass wir noch zweimal umsteigen und mindestens eine Stunde mit Warten verbringen mussten, bis wir in Saignelégier angekommen waren. Immer im Schlepptau zwei Velos, ein Veloanhänger und einen Hund, der zunehmend gestresst wurde.

Als wir mit den Velos losfuhren, zeigte sich Frieda noch einigermassen zufrieden. Beim ersten längeren Anstieg liess ich sie dann aussteigen und neben dem Velo herrennen, was ihr super gut gefiel. Etwas weniger lustig fand sie es danach wieder in den Hänger zu steigen. «Was soll ich mich in dieser Box herumkutschieren lassen, wenn ich über wunderschöne Wiesen rennen könnte!», wird sich die Kleine gedacht haben. Ihren Unmut tat sie mit Gebell und Gerupfe im Anhänger kund. Auch meine Nerven wurden zunehmend dünner. Die schöne Landschaft geniessen – Fehlanzeige.

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Der Befreiungsschlag

Nach jedem Halt und jeder Etappe, die Frieda ausserhalb des Anhängers verbringen durfte, fand sie es eine grössere Zumutung wieder in das Gefährt zu steigen. Als wir am Nachmittag in Les Bois Kaffeepause machten, bemerkte ich ein kleines Loch im Netz des Fensters. Und als wir dann von Les Bois losfuhren, ging es nicht lange und Frieda hatte aus dem kleinen Loch einen riesigen Schranz gerissen.

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Unser Plan bei La Chaux-de-Fonds im Zelt zu übernachten war somit ins Wasser gefallen. Ziemlich entnervt machten wir uns auf in Richtung Bahnhof von Les Bois. Frieda darf aber keine Schuld gegeben werden. Ich hatte sie zu wenig gut auf diesen Ausflug im Veloanhänger vorbereitet, die ganze Anreise bedeutete schon viel zu viel Stress für uns beide und ausserdem befand sich Frieda gerade in einer Pubertätsphase, in der die Hormone verrückt spielten.

Immerhin, auf dem Heimweg im Zug wollte die Dackeldame dann unbedingt im Anhänger liegen, auch wenn dieser völlig schief und unbequem dastand……

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