Schweizer Tierschutz STS warnt
Katzenhybriden sind keine passenden Haustiere
Hybridkatzen, wie die Bengalen, sind wegen ihres exotischen Aussehens beliebt – ihre Ansprüche sind aber hoch, was viele Halter überfordern kann. Die Tiere landen deswegen oft im Tierheim.
Hauskatzen und Wildkatzen können sich kreuzen, woraus Hybridtiere entstehen. Diese Verpaarung wird oft erzwungen, um die hohe Nachfrage nach den exotischen aussehenden Samtpfoten zu stillen. Die Zucht ist jedoch problematisch: Für die weibliche Hauskatze ist sie eine Tortur aus Stress, Schmerzen und Verletzungen. Der wilde Kater sei in Verhalten und Körpergrösse häufig anders. Weiter könne es bei Schwangerschaft und Geburt zu massiven Komplikationen kommen.
Die Bengalkatzen (Mischung aus Hauskatze und asiatische Wildkatze) werden in der Schweiz immer beliebter und sind von den Hybriden am häufigsten anzutreffen, wie der Schweizer Tierschutz STS in einer Mitteilung schreibt.
Viel Aufwand und unpassende Haltung
Allein in den letzten vier Jahren verdoppelte sich der Bestand auf 12'500 Bengalkatzen. Viele würden die Katzenhybriden unüberlegt nur wegen ihres Aussehens kaufen. Hybridkatzen artgerecht in der Wohnung zu halten ist nach Angaben des STS wegen ihres Bewegungs- und Beschäftigungsdrangs praktisch unmöglich. Unsauberkeit, Aggressivität gegenüber Artgenossen und ein allgemein zu wildes Verhalten führe ausserdem dazu, dass viele Bengalkatzen in Tierheimen landen.
Die Rechtslage in der SchweizNach Angaben des STS ist das Verpaaren von Haus- und Wildkatzen hierzulande verboten. Nachkommen der ersten Verpaarung und Hybridkatzen, deren Wildkatzenanteil 50 Prozent oder mehr beträgt, gelten nach Tierschutzrecht als Wildtiere und ihre Haltung sei bewilligungspflichtig sowie mit Auflagen verbunden. «Bei ausländischen Zuchten, aus der inzwischen viele in der Schweiz lebende Bengalkatzen stammen, sind die Haltungsbedingungen und die Zuchtmethoden oft desaströs», schildert der STS. Der Käufer oder die Käuferin bekomme keine verlässlichen Angaben dazu, wie hoch der Anteil Wildkatze in seinem neuen Tier tatsächlich ist.
Strengere Vorschriften gefordert
Aufgrund der Schwierigkeiten und der tierschutzwidrigen Zucht lehnt der STS die Haltung von Hybridkatzen ab. Seiner Meinung nach müssten praxistaugliche Verfahren entwickelt werden, um den Wildtieranteil eines Tieres rasch und sicher zu bestimmen. Man strebe eine entsprechende Änderung im Gesetz an.
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