Naturgarten im Siedlungsraum
Wer: Monika Haug (41)
Wo: Wikon, Kanton Luzern
Was: 550 m2 Naturgarten


Monika Haug und ihr Partner wohnten in der Stadt Luzern und lebten dort ihre Gärtnerleidenschaft auf einer Schrebergartenparzelle aus. «Als wir uns auf die Suche nach einem grösseren Garten machten, kamen wir auch gleich zu einem Haus», erzählt Monika Haug schmunzelnd. Das Grundstück rund um dieses Haus im luzernischen Wikon war allerdings ziemlich überwuchert und mit diversen Unterständen und Geräteschuppen zugepflastert. «Die alten Hochstammobstbäume liessen wir stehen, aber sämtliche verbauten Stellen entsiegelten wir», erzählt die engagierte Frau. Weiter begann das Paar, die abfallende Wiese mit Trockensteinmauern zu terrassieren, zahlreiche Hecken und Obstbäumchen zu pflanzen, einen Gemüsegarten anzulegen und lokale Wildblumen anzusäen. Ein wichtiger Aspekt für die beiden war, viel Wasser speichern zu können.

Heute zeigen sie stolz ihren unter einer Blumenwiese verborgenen 10 000 Liter fassenden Regenwasserspeicher. Das Element Wasser ist seit diesem Frühjahr auch in Form eines Teiches vertreten, über den bunte Libellen tanzen. An den zahlreichen Blumen daneben suchen Holzbienen Nektar. «Der Garten soll nicht nur für uns sein, sondern für viele Pflanzen und Tiere einen Lebensraum schaffen», so Haug. Diesen grünen Lebensraum möchten sie ohne viele Eingriffe gestalten und sich die Plätze für die verschiedenen Pflanzen, aber auch unberührte Ecken achtsam aussuchen. «Oft ist es ein Ausprobieren, was an welchem Standort am besten gedeiht. Vieles musste auch wieder neu überdacht werden», sagt Monika Haug. Dies ist umso aufwendiger, da das Paar vollständig auf Maschineneinsatz verzichtet. Als nächste Projekte stehen die Einrichtung eines Gewächshauses auf dem Plan, zusätzliche Schattenplätze zu schaffen und die Balance zwischen Schädlingen und Nützlingen herzustellen.

[IMG 3-15]


5 Fragen an Monika Haug

1. Biodiversität bedeutet für mich …

... Lebensraum für alle Pflanzen und Tiere.

2. Was ist Ihr Lieblingstier / Ihre Lieblingspflanze im Projekt?

Holzbienen und Libellen.

3. Was war das Aufwendigste an Ihrem Projekt?

Die Trockensteinmauern zu erstellen, herauszufinden, was an welchem Ort funktioniert, Projekte über den Haufen zu werfen und wieder ganz neu zu denken und dass wir gar nichts mit Maschinen machen – gemäht wird nur mit der Sense.

4. Welche künftigen Projekte sind geplant?

Mehr Schatten, ein noch grösseres Angebot an Artenvielfalt schaffen und den Boden noch besser schützen. 

5. Tipps für Anfänger?

Selbst ausprobieren und beobachten, was funktioniert. Am besten mit Wildstauden beginnen.


Ein Preis für Biodiversität

[IMG 2]

Der «Goldene Schmetterling» ist ein TierWelt-Preis für Biodiversität, der 2024 zum zweiten Mal an eine Privatperson verliehen wird, die sich aktiv um die Förderung der Artenvielfalt rund um ihr Haus kümmert.

Weitere Informationen

ZUM VOTING