Weniger ist mehr
Den Garten tierfreundlich auf den Winter vorbereiten
Wer es mit Igeln, Eichhörnchen, Vögeln und anderen Wildtieren gut meint, sollte im Garten im Herbst nicht «tabula rasa» machen, sondern einige Ecken wild belassen. Weniger ist mehr, lautet die Devise. Sieben Tipps.
1. Rückzugsorte sichern
Wiesen und Wege sollten vom Laub befreit werden, weil sonst das Gras zerdrückt wird oder Unfallgefahr besteht. Das gesammelte Laub kann als Haufen unter die Sträucher der nahen Hecke verfrachtet werden. Gerade Ast-, Laub- und Schnittguthaufen sind Refugien, die zahlreichen Tieren wie Igel, Kröten, Schnecken und Insekten zum Überwintern, als Kinderstube oder als Lebensraum dienen. Haufen mit Totholz oder Blättern sind für den Igel ideale Rohstoffe, um eine Burg zu bauen.
2. Kostbare Samen
Sonnenblumen, Disteln und andere spät blühende Pflanzen stehen lassen: Ihre Samen sind ein proteinreicher Snack für Vögel und ein perfektes Winterquartier für Schmetterlinge und andere Insekten bzw. ihre Eier und Larven.
3. Fruchtsnack direkt vom Baum
Ernten Sie nicht alle Früchte. Nicht geerntete Früchte an Obstbäumen oder an Wildobst-Hecken liefern im Winter Vögeln und anderen Tieren Nahrung. Eichhörnchen können sich von Eicheln, Haselnüssen, Bucheckern oder Esskastanien ernähren.
4. Hände weg von Laubbläsern
Für Larven, Käfer, Spinnen, zahlreiche andere am Boden lebende Insekten, Mäuse und Frösche sind Laubbläser schnell einmal tödlich. Kommt hinzu: Laubhaufen machen den Garten tierfreundlich. Gute Alternativen zur Beseitigung von Laub im Garten sind Rechen und Schaufel.
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5. Mulch zum Schutz des Bodens anbringen
Den offenen Boden mit organischem Material wie Stroh, Rasenschnitt, Grünabfällen, Beikräutern ohne Samen und in kleinen Mengen auch Laub schützen. Ein bedeckter Boden trocknet nicht so rasch aus. Zudem schützt eine Mulchschicht die Bodenlebewesen vor Hitze- und Trockenschäden und die Bodenorganismen bleiben bis in die oberste Schicht aktiv. Ausserdem verwandelt sich das Mulchmaterial in wertvollen Humus.
6. Herbstputz
Der Herbst ist auch eine gute Zeit, um Nistkästen für Vögel zu reinigen oder aufzuhängen. Als Kinderstube für Meisen, Stare und andere Vögel werden sie zwar erst im kommenden Frühjahr wieder genutzt, aber bis dahin bieten sie Insekten und kleinen Säugetieren wie Siebenschläfern, Haselmäusen oder Fledermäusen Unterschlupf.
7. Ein Geschenk für Bienen
Um schon jetzt für das Frühjahr vorzusorgen, können Sie an frostfreien Tagen bis Ende November bienenfreundliche Blumenzwiebeln stecken. Schneeglöckchen, Winterlinge, Krokus, Traubenhyazinthe und Blaustern sind willkommene Nahrungsquellen für Hummeln und Wildbienen, die gerade aus der Winterruhe erwachen.
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