Braune Kühe
Schweizer Braunvieh: Vom Nationalsymbol zum Exportschlager
Braune Kühe prägen das Schweizer Landschaftsbild. Bei genauerem Hinsehen wird jedoch schnell ersichtlich: Braunvieh ist nicht gleich Braunvieh. Die Suche nach den kulturhistorischen, wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Spuren dieser Rinderrasse sowie nach dem Grund ihrer Aufspaltung in zwei Zuchttypen ist alles andere als eintönig.
«Das Nationaltier der Schweiz ist nach wie vor die Kuh, und zwar für uns Eidgenossen, aber auch in der weiten Welt draussen», sagt Historiker Christoph Tschanz. Östlich der sogenannten Brünig-Napf-Reuss-Linie insbesondere die mit braunem Fell, ergänzt der Kurator der Ausstellung «Braun.Vieh.Zucht», die 2022/2023 im Museum Burg Zug gezeigt wurde. Ihren Ursprung hat die Verklärung des bäuerlichen Lebens – als Gegenbild zur städtischen Gesellschaft – in der Aufklärung. Der Hirte in Begleitung seiner Kühe wurde zum Sinnbild eines einfachen Lebens im Einklang mit der Natur hochstilisiert, wie es im heilen Alpenland Schweiz geführt wurde. Als die Engländer Ende des 18. Jahrhunderts die Schweiz als Tourismusdestination entdeckten, wurde dieses geflügelte Bild vom bodenständigen Schweizer Bauern mit seiner Kuh als Gegenentwurf zur Industrialisierung weitergetragen. Und bis heute wird dieses romantisierte Stück Kulturgut von Tourismusverantwortlichen mit Handkuss aufgenommen und als Bild in…
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