Unter acht Augen
Springspinne: Der Social-Media-Star unter den Spinnen
Springspinnen sind die wohl sympathischsten Vertreter der Ordnung der Webspinnen. Mit ihren grossen, niedlichen Augen sind sie zu wahren Social-Media-Stars mutiert. Auch im Terrarium machen sie eine gute Figur und sind selbst für Anfänger geeignet.
Menschen, die Angst vor Krabbeltieren haben und jede Spinne in der Wohnung eliminieren möchten, machen bei den Springspinnen oft eine Ausnahme. Grund dafür sind die riesigen Kulleraugen, die der Springspinne das Aussehen verleihen, als könnte sie keiner Fliege etwas zuleide tun. Das allerdings täuscht. Die geschickten Jäger überwältigen Beutetiere, die bis zu eineinhalbmal so gross wie sie selbst sind.
Ihr Blick macht die Spinne nicht nur unwiderstehlich, sie ist auch ein wahrlich praktisches Haustier. Eine intensive Betreuung lehnt sie ab und ist froh, wenn Frauchen oder Herrchen sie ab und an ein paar Tage in Ruhe lassen. Auf die Hand genommen wird das Tierchen nämlich gar nicht gerne, denn das bedeutet für die Spinne grossen Stress. Die genügsame Springspinne will stattdessen ihr Leben im Terrarium geniessen. Und das allein. Artgenossen werden als potenzielle Beute angesehen, weshalb eine Einzelhaltung dringend zu empfehlen ist. Dementsprechend ist die Zucht für Anfänger schwierig, da die Gefahr besteht, dass das Männchen von der Dame verputzt wird.
Tropische Wärme
Auch in der Schweiz leben verschiedene Arten von Springspinnen. Diese sind mit einer Grösse von wenigen Millimetern jedoch sehr klein und für eine Haltung im Terrarium daher uninteressant. Exotische Springspinnen dagegen kommen in auffälligen Farben daher und erreichen meist eine Körpergrösse von über einem Zentimeter. Unter den exotischen Arten gibt es einige, die sich für die Haltung in menschlicher Obhut eignen. Die im Handel am häufigsten gekaufte und auch für Anfänger empfohlene Springspinne ist die Art Phidippus regius. Ihre Herkunft haben die achtbeinigen Tierchen im Südosten der USA und auf verschiedenen karibischen Inseln. Sie gehören mit zu den grössten Springspinnenarten der Welt. Weibchen werden in der Regel etwas grösser als ihre männlichen Artgenossen und können bis zwei Zentimeter gross werden. Die Spinnen sind, je nach Herkunft, unterschiedlich gefärbt. So finden sich im Handel Phidippus regius mit den Beinamen «Bahamas», «Florida» oder «Trinidad», die das Heimatland und die damit verbundene Färbung bezeichnen.
Die tagaktiven Springspinnen sind visuell orientiert, wie ihre grossen Augen bereits verraten. Zusätzlich besitzen sie drei weitere Augenpaare entlang des Kopfes. Springspinnen sehen sehr gut und haben auch ihre Besitzer genau im Auge. Bei der Jagd auf Insekten benötigen sie deshalb ausreichend Tageslicht im Terrarium, um ihre Beute ausfindig machen zu können. Nachts ziehen sich die Tiere in ihr Netz zurück und auch während der Häutung finden sie dort Schutz.
Die Tiere klettern sehr gerne und spinnen ihre Wohnung meist im oberen Bereich des Terrariums. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass das Behältnis höher als breit ist. Ausreichend Versteckmöglichkeiten wie Wurzeln, Korkrinde, Äste und Echtpflanzen sorgen dafür, dass sich die Spinne sicher fühlt. Je wohler es Phidippus regius in ihrem Zuhause ist, umso öfter lässt sie sich beobachten.
Abwechslung muss sein
Auch eine Spinne muss trinken und essen, um zugedeihen. Wasser nimmt Phidippus regius aus einem kleinen, flachen Wasserschälchen auf. Auch das zwei- bis dreimal wöchentliche Benässen des Terrariums mit der Sprühflasche, um die Luftfeuchtigkeit zu erhalten, bietet ihr die Möglichkeit, zu trinken. Etwa zweimal pro Woche ist eine Fütterung angesagt. Ob eine Spinne Hunger hat, erkennt man an der Form ihres Hinterleibes, dem Abdomen. Ist es prall und rund, ist sie gut genährt und kann für ein paar weitere Tage auf eine Fütterung verzichten. Ist das Abdomen oval, ist es Zeit für Nachschub.
Die Vielfalt an Futtertieren sorgt dafür, dass die Spinne lange gesund bleibt. Ob Fliegen, Heimchen oder kleine Heuschrecken – Abwechslung ist wichtig. Besonders während der Häutung, wenn die Spinne wehrlos ist, sollten Futtertiere wie Heimchen und Heuschrecken allerdings aus dem Terrarium entfernt werden, da sie sich im schlimmsten Fall an der Spinne gütlich tun.
Bis zu zwei Jahre alt kann Phidippus regius bei guter Pflege werden. Zu kaufen gibt es die Springspinnen auf Reptilienbörsen oder bei Schweizer Onlinehändlern. Auch viele engagierte Hobbyhalter geben Jungtiere aus Nachzuchten auf Onlineportalen ab. Wichtig ist es, ein Auge darauf zu werfen, ob die Tiere aus einer artgerechten Haltung stammen.
Die ideale Haltung Grösse Terrarium: 20 x 20 x 30 cm
Temperatur am Tag: 26 bis 30 Grad Celsius
Temperatur Nacht: Zimmertemperatur
Luftfeuchtigkeit: 60 bis 70 Prozent
Beleuchtungsdauer: Ca. 12 Stunden
Fütterung: 2- bis 3-mal pro Woche
Futtertiere: Lebende Insekten wie Heimchen, Grillen, Schaben, Heuschrecken, Fliegen, Buffalowürmer etc.
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