Gartenweg
Schritt für Schritt ins Gartenglück
Auch der schönste Garten kann sich bei Regen schnell mal in matschigen Sumpf verwandeln. Mit dem richtigen Material und gut geplant, sorgen Gartenwege nicht nur für trockene Füsse, sondern auch für dekorative Hingucker zwischen Blumen und Gemüse.
Eigentlich ist er nicht viel mehr als ein Hilfsmittel, um das schöne Gärtchen sauberen Fusses zu durchqueren. Ein kreativer und originell gestalteter Gartenweg hat aber einiges mehr zu bieten: «Oft benutzen wir Wege als gestalterisches Element, etwa um Rasenparzellen und Blumenrabatten optisch voneinander zu trennen», sagt Cyrill Spinnler, Geschäftsführer der Dobler Gärtnerei AG in Muttenz BL. Verläuft der Gartenweg direkt entlang der Hausfassade, schützt er diese zudem vor Erde und Schmutz. «Ich selbst mag geschwungene und natürliche Wege, die verspielt sind. Andere wollen es gerade und möglichst schlicht», erzählt der erfahrene Gartenbauer.
Kurvig oder schnurgerade, der Pfad durchs Grün soll gut durchdacht sein. «Eine richtige Planung fängt immer auf einem Blatt Papier an», sagtt Spinnler. Die Gestaltung eines Gartenwegs hängt von der jeweiligen Umgebung ab. Sinnvoll ist es deshalb, wenn man die Proportionen und den gewünschten Verlauf des Wegs erstmal in natura mit Markierungen absteckt, um sich das Projekt plastisch vor Augen zu führen. Ausserdem gibt es einige übergeordnete Vorschriften für Wege und Plätze im Garten, die es zu beachten gilt: Mit der minimal verlangten Grünflächenziffer etwa wollen die Kantone verhindern, dass in Gärten zu viel Boden versiegelt wird. «Da lohnt es sich, die Informationen bei der Gemeinde einzuholen», rät der Experte.
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Am besten sind regionale Produkte
Das Angebot an Materialien und Gestaltungsmöglichkeiten für Gartenwege ist schier unendlich. Welche Art und welches Produkt aber schliesslich zur Verwendung kommt, ist neben den persönlichen Präferenzen und der Ästhetik vor allem auch eine Frage der Nutzung: Oft frequentierte Hauptwege sollten in erster Linie funktional sein. Besonders die Breite ist hier ein wichtiges Kriterium: Auf 80 bis 120 Zentimetern lässt es sich sogar mit Gepäck bequem hin- und hermarschieren. Als gestalterisches Element oder um die Blumenbeete zu erreichen genügen hingegen 30 bis 50 Zentimeter breite Schrittplattenpfade. Hauptsache, ein Fuss hat darauf Platz.
Für häufig genutzte Wege eignen sich Natursteinplatten am besten. «Wählen Sie wenn immer möglich Material aus der Region und achten Sie darauf, dass sie witterungsbeständig sind», rät Hans-Peter Forster von der Forster Gartenbau AG in Titterten BL. «Hierzulande gibt es eine grosse Auswahl an Natursteinplatten oder Pflastersteinen.» Bei Produkten aus Fernost gibt es verschiedene Labels wie etwa Xertifix oder WinWin. Natursteine dieser Marken stammen aus Steinbrüchen, die punkto Arbeitsbedingungen regelmässig kontrolliert werden. Trotzdem: Regionale Produkte sind immer die bessere Lösung – so lässt sich schon mal eine Menge CO2-Ausstoss für den Transport sparen.
Einfach, günstig und naturnah
Durchgängig, aus einzelnen Elementen bestehend oder mit losem Material wie Kies oder Holzhäcksel gestaltet: Auch die Art und Weise des Verlegens soll durchdacht sein. «Der grosse Vorteil eines durchgehenden Belags ist, dass er angenehm zu begehen und mit Schubkarre oder Rasenmäher einfach zu befahren ist», erklärt Cyrill Spinnler. Einzelne Schrittplatten hingegen sind ideal, um Gartenrabatten und Blumenbeete zu pflegen. Diese sogenannten Servicepfade sind einfach zu verlegen und günstiger als ein kompletter Weg. Ausserdem wird er bei der Bemessung des Grünanteils sogar als Teil der Grünfläche akzeptiert.
Ob Plattenverlauf oder Kiespfad – fast jeder Weg braucht einen geeigneten Untergrund. Nur so bleibt der Deckbelag lange Zeit stabil und plan. Denn gröbere Unebenheiten und Stolperfallen bergen Verletzungsgefahr. «Natursteinplatten liegen auf einem Unterbau aus sogenanntem Wandkies, die obere Schicht des Aufbaus besteht aus Splitt», sagt Hans-Peter Forster. Bei Kieswegen wiederum wird der Unterbau mit einer Deckschicht aus Material wie etwa Mergel abgedeckt, das sich im Lauf der Jahre verdichtet. Für kleinere und seltener begangene Gartenwege mit gestalterischem Effekt eignen sich Materialien wie Holzschnitzel, Rindenmulch, Kiefernrinde oder auch Lavagranulat. «Bei solchen dekorativen Gartenwegen wie etwa einem Pfad durch Staudenrabatten wird normalerweise kein Unterbau gelegt», sagt Forster.
Stahlkante oder Kies gegen das WuchernOb durchgehend oder mit Schrittplatten, Hobbygärtnerinnen und -gärtner kennen das lästige Phänomen: Gartenwege werden früher oder später von wucherndem Kraut überwachsen. «Wir empfehlen eine Stell- oder Stahlkante entlang des Wegrands, welche die Pflanzen daran hindert, den Pfad zu schnell zu überwuchern», sagt Cyrill Spinnler von der Dobler Gärtnerei AG. Wer sich eine natürlichere Variante wünscht, kann den Weg mit einem 10 bis 20 Zentimeter breiten Kiesrand erweitern oder einen Saum aus Bodendeckerpflanzen anlegen. Diese naturnahe Abgrenzung ist nicht nur optisch attraktiv, sondern lässt auch das Wasser optimal versickern.
Berücksichtigt man den Aufwand für Unterhalt und Erneuerung, sind Natursteine längerfristig gesehen die günstigere Variante, auch wenn sie in der Anschaffung am teuersten sind. Denn während bei Holzschnitzeln und Co. die Mehrarbeit für den Untergrund wegfällt, sind sie wiederum um einiges aufwendiger, was den Unterhalt anbelangt: Holzschnitzel, Rindenmulch oder Rindenchips können kaum gereinigt werden. Im Gegenteil: Sie verrotten mit den Jahren und müssen deshalb von Zeit zu Zeit ausgewechselt werden.
Auch Kies oder Lava müssen immer mal wieder erneuert werden, denn über die Jahre kann sich auf diesem Belag organisches Material festsetzen, das sich höchstens mit einem Laubbläser nur mühsam und lärmig entfernen lässt. Natursteinplatten und Pflästerungen hingegen kann man ganz einfach mit dem Besen und etwas Wasser reinigen. «Eine natürliche Patina verleiht den Natursteinplatten jedoch Charakter und macht sie noch schöner», findet Forster
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