Weiss wie ihre Milch
Die Rinder aus Modenas Hügelland
Werner Lamperts Herz schlägt für die Kuh. Deshalb hat der österreichische Biopionier ihr einen 500 Seiten starken Band mit atemberaubenden Fotos aus aller Welt gewidmet. Das liebevoll gezeichnete Rassenporträt der Modenese ist ein Beispiel daraus.
«Wer sich mit Kühen abgibt, erlebt fast bei jeder Kuhrasse etwas, das ihn anzieht, etwas Unvergleichliches, Besonderes», so Werner Lampert. Ganz besonders angetan hat es dem Wiener das Braunvieh. In seinem schönen Bildband bekommen aber über 100 autochthone Rinderrassen einen Ehrenplatz. So auch die Modenese Bianca aus der italienischen Emilia-Romagna. Heute gibt es nur noch wenige tausend dieser weissen Rinder, die im 19. Jahrhundert aus der Kreuzung von Romagnola und Reggiana Rindern entstand.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die milchbetonte Rasse von den noch leistungsstärkeren Holstein- und Swiss Brown Kühen verdrängt. Heute leben die meisten der hellen Schönheiten in der Provinz Modena mit Verbreitungsgebiet am Südrand der Po-Ebene und im angrenzenden Apennin. Die Übersichtstabelle Rinderrassen-Vielfalt in der Schweiz vom Landwirtschaftlichen Informationsdienst LID listete Ende 2022 keine einzige in der Schweiz wohnhafte Modenesin auf.
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Nur die Augen und das Flotzmaul schimmern tiefschwarz, ansonsten sind die italienischen Rinder so weiss wie die Milch, die sie geben. Verwendet wird die noch euterwarme Rohmilch, um den unvergleichlichen Parmigiano Reggiano herzustellen. Um diesen besonders qualitätsvollen Käse zu erhalten, wird den Modenese nur Heu und niemals Silage verfüttert. Slow Food unterstützt die noch wenigen verbleibenden Halter der rund 145 Zentimeter grossen Kuh und so ist zu hoffen, dass die Tradition der Vacca Bianca Modenese und des echten Parmigiano Reggiano noch lange weiter lebt.
In der TierWelt 17/2023 gibt Werner Lampert in einem Interview Einblick, wie sein umfassender Kuh-Bildband entstanden ist und wie er sich für die biologische Landwirtschaft einsetzt.
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Werner Lampert: «Die Kuh. Eine Hommage», 479 Seiten, zahlreiche grossformatige Farbfotografien, Berg und Feierabend Verlag.
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