Fleisch- und Milchersatzprodukte
Soja-Schnitzel und veganer Käse auf dem Prüfstand
Eine Studie von Agroscope und der Universität Bern hat untersucht, wie sich pflanzenbasierte Ersatzprodukte auf die Gesundheit und die Umwelt auswirken. Das Fazit: Aus ökologischer Sicht sind Fleischalternativen eine gute Sache, bezüglich Nährstoffe fallen die Ergebnisse differenzierter aus.
Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit steigt: Immer mehr Menschen ersetzen Fleisch durch pflanzliche Alternativen, teils aus gesundheitlichen, teils aus ökologischen Gründen. Das zeigt sich auch in Zahlen: Verzichteten in der Schweiz Jahr 2012 vierzig Prozent der Bevölkerung regelmässig auf tierische Produkte, waren es zehn Jahre später bereits sechzig Prozent. Heute ernähren sich knapp acht Prozent der Schweizer Bevölkerung rein vegetarisch, ein halbes Prozent ist vegan.
Auf die steigende Nachfrage hat der Handel längst reagiert – mit Lebensmitteln auf Pflanzenbasis, die Milchprodukte und Fleisch ersetzen. Doch wie gut sind Tofu, Falafel, Soja-Schnitzel & Co für die Umwelt und die Gesundheit? Beim Fleisch bzw. den Ersatzprodukten ist der Fall klar: «Die Herstellung von Fleischersatzprodukten ist mit weit geringeren Umweltbelastungen verbunden als die Erzeugung von Fleisch», heisst es in der Studie. Bei den Milchprodukten bzw. pflanzlichen Alternativen sind die Befunde weniger eindeutig: Drinks auf Sojabasis schneiden in ökologischer Hinsicht gut ab, bei anderen Zutaten wie Mandeln fällt der Wasserverbrauch negativ ins Gewicht.
Mangelerscheinungen vermeiden
Was die gesundheitlichen Benefits anbelangt, sind die Befunde ebenfalls nicht eindeutig. «Gewisse Nährstoffe sind in den pflanzlichen Ersatzprodukten stärker vertreten, dafür mangelt es an anderen», so die Studie. Besonders kritisch sei die Versorgung mit Jod, Calcium und Vitamin B12. Hier ist eine gezielte Ergänzung sinnvoll, um Mangelerscheinungen einer ausschliesslich pflanzenbasierten Ernährung zu verhindern. Die Autorinnen und Autoren empfehlen zudem, Hinweise auf wichtige Mikronährstoffe auf Ersatzprodukten anzubringen und generell den Gehalt und die Qualität der Nährstoffe zu verbessern. Es brauche mehr Transparenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
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