Vorsicht beim Baden
Warum Mensch und Tier Blaualgen meiden sollten
Mit den steigenden Temperaturen nimmt die Gefahr von Blaualgenblüten in stehenden Gewässern zu. Manche Blaualgenarten sind giftig und daher gefährlich für Mensch und Tier.
Blaualgen kommen im vielen Gewässern in der Schweiz vor. Vor allem dort, wo das Wasser ruhig steht und durch viel Sonneneinstrahlung erwärmt wird. Fliessgewässer sind weniger betroffen. Meist sind sie in geringer Konzentration vorhanden und deshalb harmlos. Die Bakterien erfüllen wichtige Funktionen in den Gewässern, etwa für die Sauerstoffproduktion. Sie dienen anderen Lebewesen auch als Nahrung.
Gefahr droht erst, wenn sich die Blaualgen massenhaft vermehren, also bei einer sogenannten Algenblüte. Bei Wasserkontakt und vor allem beim Schlucken von Wasser mit hoher Giftkonzentration können gesundheitliche Schäden an Nerven, Leber und Haut entstehen, die im schlimmsten Fall zum Tod führen. Gefährdet sind insbesondere kleine Kinder und Hunde, da sie beim Spielen im und am Wasser oft Wasser und Sand verschlucken. Wichtig zu wissen ist ausserdem, dass Blaualgen hitzebeständig sind. Sie werden durch das Abkochen von Wasser nicht zerstört.
Von blossem Auge sichtbar
Vorsicht geboten ist dann, wenn die Blaualgenblüte von blossem Auge sichtbar ist, wie der Kanton Bern am Montag mitteilte. Das Amt für Wasser und Abfall hat zur Algenblüte Informationsmaterial zusammengestellt und es den Gemeinden zur Verfügung gestellt. Warme Temperaturen begünstigen die Blaualgenblüte. Betroffen sind oft kleinere, flache, stehende Gewässer oder Gewässerabschnitte. Eine Blaualgenblüte lässt sich durch eine intensiv grüne, blaugrüne oder braune bis rötliche Färbung des Wassers erkennen. Auf der Wasseroberfläche können sich schlieren- oder teppichartig schwimmende Schichten bilden.
In einem von einer Algenblüte betroffenen Gebiet ist das Wasser trüb, die Sichtweite beträgt weniger als ein Meter. Als Faustregel gilt, nicht zu baden, wenn man die Füsse in knietiefem Wasser nur undeutlich sieht.
Arzt aufsuchen
An betroffenen Stellen ist es wichtig, Wasserkontakt zu vermeiden. Wer mit Blaualgen in Kontakt kommt, soll die betroffenen Körperstellen gründlich abwaschen. Bei Verdacht auf eine Erkrankung durch Blaualgenkontakt ist ein Arzt aufzusuchen. Symptome für Kontakt mit Blaualgen können Haut- und Schleimhautreizungen sein, aber auch Erbrechen und Durchfall, Atembeschwerden, Krämpfe, Muskelzittern, Lähmungen, übermässige Speichelproduktion, Atembeschwerden, Schwäche, Bewusstseinsstörungen und allergische Reaktionen.
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