Kalte, klare Luft im Winter, blühende Kirschbäume im Frühling, satte Wiesen und reife rote Früchte im Sommer und ein Farbenspiel der Blätter im Herbst: Der Fricktaler Höhenweg bietet zu jeder Jahreszeit Naturerlebnisse. Die 60 Kilometer lange Wanderung führt im Kanton Aargau über die Höhenzüge des Tafeljuras von Rheinfelden über Frick nach Mettau. Je nach Kondition und Zeit kann der Weg in zwei bis vier Etappen begangen werden.

Dank gut ausgebauter Wege, vornehmlich Forst- und Feldwege und seiner Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln, ist die Mehrtageswanderung auch ungeübten Wanderern zu empfehlen. Wer auf dem Höhenweg unterwegs ist, folgt nicht den klassischen gelben, sondern blauen Wanderwegweisern. Geprägt sind diese mit einem grünen Lindenblatt, dem Wappen des früheren Kantons Fricktal. Der Fricktaler Höhenweg ist Teil des Juraparks Aargau, eines regionalen Naturparks von nationaler Bedeutung, der sich durch vielfältige und naturnahe Lebensräume auszeichnet.

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Von wilden Bergen und Dinosauriern

Der Weg beginnt in Rheinfelden, kann jedoch auch in entgegengesetzter Richtung bewandert werden. Im historischen, am Rhein gelegenen Städtchen Rheinfelden lohnt sich ein Besuch der historischen und autofreien Altstadt. Wer ganz entspannt seine Wanderung auf dem Fricktaler Höhenweg beginnen möchte, dem sei ein Besuch in der Wellness-Welt «sole uno» empfohlen. Bierliebhaber wiederum werden einen Besuch in der Feldschlösschen-Brauerei zu schätzen wissen. Am Bahnhof startend, führt der Höhenweg schon bald durch den Wald, anfangs begleitet vom Rauschen der parallel verlaufenden Autobahn. Hinauf geht es auf den 632 Meter hohen Sonnenberg mit seinem bei Ausflüglern beliebten Aussichtsturm. Von der Plattform aus, die gegen eine kleine Gebühr begangen werden kann, hat man eine fantastische Rundumsicht. An Sonn- und Feiertagen öffnet die kleine, durch die Naturfreunde Möhlin betriebene Beiz für hungrige Wanderer ihre Türen. Nach einer Stärkung geht es durch schattenspendenden Wald hinab zum Fricktaler Dorf Zeiningen, das mit seinem schönen alten Dorfteil und der Pfarrkirche St. Agatha zum Besuch einlädt. Nach den hinter dem Dorf gelegenen Weinbergen – der Weinbau hat hier eine lange Tradition – geht es durch kleine Waldstücke und über Wiesen und Felder bis zum Flugplatz Schupfart. Abenteuerliche können hier einen vorgebuchten Rundflug mit einem Segelflugzeug oder einer motorisierten Maschine machen. Die, die mit beiden Beinen am Boden bleiben möchten, können sich stattdessen im Restaurant des Flugplatzes kulinarisch verwöhnen lassen.

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Hoch geht es nun zum wilden Tiersteinberg, auf dessen gut begehbaren und langgezogenen Grat Wanderer herrliche Ausblicke bis in den Schwarzwald erwarten. Die geschichtlich interessante Burgruine Alt-Tierstein, der ehemalige Stammsitz des in der Nordwestschweiz bedeutenden Adelgeschlechtes Thierstein, ist nach dem kurzen Abstieg vom Grat zu bewundern. Hinaus aus dem Wald, vorbei an Kirschbäumen und über Felder und Äcker ist bald schon das Regionalzentrum des oberen Fricktals erreicht. Dinosaurierfans aufgepasst: In Frick ist ein Besuch des Sauriermuseums angesagt. Das Museum ist jeweils sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. In der Nähe des Bahnhofes – der Höhenweg führt in unmittelbarer Nähe daran vorbei – findet sich zudem ein Klopfplatz, wo sich jederzeit frei zugänglich Fossilien wie Ammoniten oder Brachiopoden finden lassen.

Informationen zum WegStart: Rheinfelden
Ziel: Mettau
Aufstieg: 1914 Höhenmeter
Abstieg: 1861 Höhenmeter
Länge: 60 Kilometer
Zeit: 16 Stunden
Schwierigkeit: 3 von 5 Wanderschuhen

Nach dem Durchqueren des Dorfzentrums und ruhiger Quartiere führt der Fricktaler Höhenweg schnell wieder zurück in die Natur und hinauf zum Wald des Frickberges. Ein herrlicher Blick über die Rebberge von Hornussen eröffnet sich den Wanderern. Auf einem steilen, aber gut ausgebauten Pfad führt der Weg hinauf zum 722 Meter hohen Schinberg, der eine schöne Sicht zum Rhein offeriert. Durch schattenspendenden Wald geht es vorbei an historischen Grenzsteinen bis zum Sennhütte-Stübli. Im von Donnerstag bis Sonntag geöffneten Stübli erhalten Hungrige ab April eine kleine Auswahl feiner Speisen und eine Übernachtungsmöglichkeit in der dazugehörigen Herberge.

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Herrliche Aussichten für Schwindelfreie

Weiter geht es zur Sternwarte Cheisacher, die im Frühling und Herbst nach Einbruch der Dunkelheit öffentliche Beobachtungsabende anbietet. Kurz nach der Sternwarte erhascht man durch die Bäume hindurch Blicke auf den Aussichtsturm Cheisacher. Dieser architektonisch schöne Holzturm, der durch seine offene Bauweise nur für Schwindelfreie gebaut ist, bietet bei gutem Wetter ein herrliches Panorama bis zum Schwarzwald, zu den Alpen und den Jurahöhen. Hat man sich vom Ausblick losreissen können, folgt nun ein längeres Stück durch dichten Wald, und sogar eine Passüberquerung steht bevor. Doch keine Sorge, der Bürersteigpass ist mit seinen 550 Höhenmetern leicht zu bewältigen. Über das Bürerhorn geht es zum Bauernhof Lichthof, wo der Blick auf das Fricktal wieder freigegeben wird. Ein letzter kurzer Anstieg erwartet die Wanderer, denn es geht sanft hinauf auf den Laubberg, den eine kleine Kapelle ziert. Von der Erhöhung geht es stetig bergab, vorbei an einem Wildgatter und vielen Kirschbäumen, durch kleine Waldstücke und Landwirtschaftsgebiet bis zum Endziel Mettau. Und nun endlich können müde Wanderer nach 60 Kilometern auf dem Fricktaler Höhenweg im Postauto ihre Heimreise antreten.

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Einen Wanderführer zum Weg, der die einzelnen Etappen beschreibt und Auskunft über Höhenprofil, Zeitangaben, Verpflegungs- und Übernachtungsmöglichkeiten bietet, finden Sie auf der Website des Juraparks Aargau im PDF-Format zum Ausdrucken. Nähere Informationen finden Sie hier