Sie sehen aus wie Gurken, jedoch mit Stacheln oder Warzen versehen. In Grün gibt es sie nicht, dafür in zahlreichen anderen, vor allem braun-rötlichen Farbvarianten. Seewalzen oder Seegurken, mit wissenschaftlichem Namen Holothuroidea, leben auf dem Meeresgrund und ernähren sich von mikroskopisch kleinen Lebewesen. Diese filtern sie entweder aus dem Wasser heraus oder nehmen sie zusammen mit Bodenmaterial auf. Um genügend verwertbares Material zu erhalten, müssen sie sich mit Sand vollstopfen, das unverdauliche mineralische Sediment wird wieder ausgeschieden.

Voller Überraschungen

Es gibt je nach Quelle 1200 oder gar 1700 verschiedene Arten. In den Tiefen der Meere bilden Seegurken rund 90 Prozent der Biomasse. Ihr muskulöser, walzenförmiger Körper kann einen Millimeter bis zu zweieinhalb Meter lang werden. Statt eines Skeletts besitzen Seewalzen einen Hautmuskelschlauch aus Längs- und Ringmuskulatur. So plump sie aussehen, wenn Seegurken angegriffen werden, wissen sie sich zu verteidigen. Dann schleudern sie ihren Feinden klebrige Fäden, sogenannte Cuviersche Schläuche entgegen. Die Schläuche verkleben den Mund ihrer Angreifer und können beim Menschen im Kontakt mit Schleimhäuten und Wunden Schwellungen und Rötungen hervorrufen.

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Das hält uns Menschen jedoch nicht davon ab, Seewalzen zu verspeisen. In einigen asiatischen Ländern gelten sie als Delikatesse und kosten beinahe so viel wie Trüffel oder Kaviar. Werden sie aber unsachgemäss zubereitet, muss mit Koliken, Übelkeit und Durchfall gerechnet werden.

Nicht nur ihre Verteidigungsstrategie, auch ihre Art zu atmen sucht ihresgleichen. Seegurken besitzen zwei Atembäume, die sich vom After aus in den Körper verzweigen. Die Tiere saugen Wasser durch den After ein, in den Ästen wird der Sauerstoff herausgefiltert.

Seegurken können im Vivarium des Zoos Basel gut beobachtet werden.