«Die klappernde Freude über das Wiedersehen nach der getrennten Winterruhe ist riesig», sagt David Külling. Der Biologe und Leiter des Kompetenzzentrums Natur bei Armasuisse, der Eigentümerin der denkmalgeschützten NPZ-Anlage, unterstützt die Projekte rund um die Berner Störche. Zudem initiierte er die Storchen-Webcam auf dem Dach der Schmitte.

Am 15. Februar um 14.35 Uhr schoss die Webcam das erste Bild des wiedervereinten Storchenpaares. Das Weibchen brütet bereits seit 2017 in der Bundesstadt. Heuer kehrte sie am 25. Januar, genau drei Wochen vor ihrem Partner, zum Horst im NPZ zurück – so früh wie noch nie.

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Mehr zu den Berner Störchen lesen Sie in der TierWelt-Ausgabe vom 20. März. 

Immer mehr Störche überwintern hierzulande

Viele Störche verlassen die Schweiz in der kalten Jahreszeit mittlerweile nicht mehr. Anlässlich der Winter-Storchenzählung, welche am 4. Januar stattfand, stellte die Gesellschaft Storch Schweiz fest, dass knapp die Hälfte der hiesigen Störche in der Schweiz überwinterte. Insgesamt wurden 1041 Exemplare gezählt, was 48,1 Prozent des Brutpaarbestandes 2024 entspricht. 

Dass Störche heute wieder in der Schweiz leben, ist nicht selbstverständlich. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts brachen die Storchenbestände vielerorts ein, auch in der Schweiz. Flussbegradigungen und die Trockenlegung von Feuchtgebieten raubten den Vögeln ihren Lebensraum. Im Jahr 1950 galt der Weissstorch in der Schweiz schliesslich als ausgestorben. Doch schon bald nach seinem Verschwinden begannen die ersten Wiederansiedlungsprojekte. Seit 2010 wächst die Storchenpopulation in der Schweiz wieder kontinuierlich an.