Mildere Temperaturen
Immer mehr Störche überwintern in der Schweiz
Knapp die Hälfte der Störche überwintert heuer in der Schweiz. Dies stellte die Gesellschaft Storch Schweiz anlässlich der Winter-Storchenzählung am 4. Januar fest. Vom Bodensee bis zum Genfersee wurden insgesamt 1041 Störche gezählt.
Von 15 Uhr bis zur Dämmerung zählten am 4. Januar zahlreiche Helferinnen und Helfer Weissstörche. Wegen der teilweise noch leicht schneebedeckten Boden seien die Vögel teilweise schlecht zu erkennen gewesen, teilt die Gesellschaft Storch Schweiz mit. Insgesamt wurden 1041 Exemplare gezählt, was 48,1 Prozent des Brutpaarbestandes 2024 entspräche.
Im vergangenen Winter blieben 912 Störche hierzulande, was 47,5 Prozent der damaligen Storchenpopulation entsprach. Einen Höchstwert verzeichnete die Gesellschaft im Winter 2020/2021, als über die Hälfte der Störche in der Schweiz überwinterte.
[IMG 2]
Die Vögel ziehen in der Regel bei Wintereinbruch weg, weil bei Minusgraden die Nahrung knapp wird. Da es in vielen Regionen kaum noch über mehrere Tage oder Wochen eine geschlossene Schneedecke oder Eis auf Gewässern gibt, finden sie heute auch in den kalten Monaten genügend Schnecken, Würmer, Mäuse und kleine Fische. So können sie sich die kräftezehrende Reise nach Afrika ersparen.
Vor 75 Jahren ausgestorben
Dass Störche heute wieder in der Schweiz leben, ist nicht selbstverständlich. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts brachen die Storchenbestände vielerorts ein, auch in der Schweiz. Flussbegradigungen und die Trockenlegung von Feuchtgebieten raubten den Vögeln ihren Lebensraum. Im Jahr 1950 galt der Weissstorch in der Schweiz schliesslich als ausgestorben.
Doch schon bald nach seinem Verschwinden begannen die ersten Wiederansiedlungsprojekte. Nach zögerlichen Anfängen wächst die Storchenpopulation in der Schweiz seit 2010 eindrücklich: Jährlich brüten rund zehn Prozent mehr Störche in der Schweiz. Im Jahr 2024 zählte Storch Schweiz mit 1081 erstmals über tausend Weissstorchpaare, die in der Schweiz brüteten.
Bitte loggen Sie sich ein, um die Kommentarfunktion zu nutzen.
Falls Sie noch kein Agrarmedien-Login besitzen:
Jetzt registrieren