Tiger, Orang-Utan und Co.
Top 10 der bedrohtesten Tierarten der Welt
Warum sie vom Aussterben bedroht sind und wie wir helfen können.
Weltweit kämpfen Tierarten ums Überleben. Ursachen wie Lebensraumzerstörung, Wilderei und der Klimawandel führen dazu, dass viele Tiere in naher Zukunft verschwinden könnten. Hier stellen wir dir die Top 10 der bedrohtesten Tierarten weltweit vor – mit den Gründen für ihren Rückgang und konkreten Tipps, wie du helfen kannst.
1. Waldelefant (Loxodonta cyclotis)
Status: Vom Aussterben bedroht (Critically endangered)
Verbleibende Tiere: Unbekannt
Verbreitung: Regenwälder West- und Zentralafrikas
Bedrohung: Wilderei, Zerstörung des Lebensraums
Waldelefanten sind kleiner als ihre Verwandten aus der Savanne, aber genauso faszinierend. Wie sein grösserer Verwandte, der Afrikanische Elefant, lebt der Waldelefant in Sozialverbänden aus miteinander verwandten Kühen und ihren Kälbern. Abholzung und Elfenbeinhandel setzen der Art massiv zu.
Wie du helfen kannst:
Spende an Elefantenschutzprojekte
Unterstütze nachhaltige Holzprodukte aus zertifizierten Quellen
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2. Tiger (Panthera tigris)
Status: Stark gefährdet (endangered)
Verbleibende Tiere: ca. 3000
Verbreitung: Asien
Bedrohung: Wilderei, Zerstörung des Lebensraums
Der ikonische Tiger ist nach dem Eisbären und dem Braunbären das drittgrösste Landraubtier. Männchen erreichen ein Gewicht von etwa 120 kg, Weibchen etwa 90 kg. Der Tiger kämpft gegen Wilderei und die Zerstörung seines Lebensraums. Besonders kritisch ist der illegale Handel mit Tigerprodukten.
Wie du helfen kannst:
Setze dich gegen Wildtierhandel ein
Unterstütze Schutzgebiete und Anti-Wilderei-Initiativen
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3. Orang-Utan (Pongo spp.)
Status: Vom Aussterben bedroht (critically endangered, alle drei Arten)
Verbleibende Tiere: Unbekannt
Verbreitung: Sumatra und Borneo
Bedrohung: Zerstörung des Lebensraums
Orang-Utans gehören zu den Menschenaffen und werden in drei Arten eingeteilt: Borneo-, Sumatra- und Tapanuli-Orang-Utan. Auf beiden Inseln werden im grossen Stil Ölpalmen für Palmöl angebaut. Die dafür benötigte Fläche wird gerodet, sodass die baumbewohnenden Orang-Utans ihre Lebensgrundlage verlieren.
Wie du helfen kannst:
Auf Produkte mit zertifiziertem Palmöl achten oder auf Palmöl verzichten
Bildungsprojekte in Indonesien und Malaysia unterstützen
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4. Java-Nashorn (Rhinoceros sondaicus)
Status: Vom Aussterben bedroht (critically endangered)
Verbleibende Tiere: 18 ausgewachsene Individuen
Verbreitung: Nationalpark Ujung Kulon, Indonesien
Bedrohung: Wilderei, Zerstörung des Lebensraums
Das Java-Nashorn ist eines der seltensten Grosssäugetiere der Welt. Krankheiten und Naturkatastrophen könnten es in kürzester Zeit auslöschen. Es ist etwas kleiner als das Panzernashorn und besitzt nur ein Horn. Letzteres ist leider in der Ostasiatischen Medizin besonders beliebt, weswegen die Tiere im Grossteil ihres ursprünglichen Verbreitungsgebiets ausgerottet wurden. Heute leben nur noch einige wenige Tiere in einem Schutzgebiet auf Java, das mit einem Elektrozaun umgeben ist.
Wie du helfen kannst:
Schutzprojekte in Indonesien fördern
Aufmerksamkeit für weniger bekannte Arten schaffen
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5. Tequila-Kärpfling (Zoogoneticus tequila)
Status: Stark gefährdet (endangered)
Verbleibende Tiere: 80
Verbreitung: Río Teuchitlán, Mexiko
Bedrohung: Gewässerverschmutzung, invasive Arten
An den Tequila-Kärpfling denkt man sicher nicht als erstes, wenn es um vor dem Aussterben bedrohte Tierarten geht. Dieser kleine Süsswasserfisch wurde erst 1990 entdeckt und galt kurze Zeit darauf - 2003 - als in der Natur ausgestorben. Die Gründe dafür waren Wasserverschmutzung und das Vorkommen diverser invasiver Fischarten, die den Tequila-Kärpfling verdrängten. Allerdings war es bis da bereits gelungen, die Art in Gefangenschaft zu züchten, weswegen der Fisch teilweise wieder angesiedelt werden konnte.
Wie du helfen kannst:
Unterstütze wissenschaftliche Wiederansiedlungsprojekte
Setze dich für den Schutz von Süsswasser-Ökosystemen ein
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6. Blauwal (Balaenoptera musculus)
Status: Stark gefährdet (endangered)
Verbleibende Tiere: 5'000-15'000
Verbreitung: Weltmeere
Bedrohung: Walfang, Klimawandel, Schiffsverkehr, Meeresverschmutzung
Als grösstes Tier der Erde wurde der Blauwal lange systematisch bejagt. Allein im 20. Jahrhundert wurden etwa 350'000 Blauwale erlegt. Erst 1972 traten internationale Schutzbestimmungen in Kraft. Diese werden bis heute international eingehalten. Trotzdem erholen sich die Bestände nur langsam, und werden weiter durch menschliche Einflüsse wie die Verschmutzung der Meere, Schiffsverkehr und den Klimawandel bedroht.
Wie du helfen kannst:
Plastik- und Lärmverschmutzung im Meer thematisieren
Nachhaltige Fischerei unterstützen
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7. Jangtse-Riesenweichschildkröte (Rafetus swinhoei)
Status: Vom Aussterben bedroht (critically endangered)
Verbleibende Tiere: 3
Verbreitung: Gewässer Vietnams und Chinas
Bedrohung: Zerstörung des Lebensraums, Bejagung
Die Jangtse-Riesenweichschildkröte ist das wahrscheinlich seltenste Tier der Welt. Gerade noch drei Individuen sind bekannt, wobei das letzte Weibchen 2023 im Dong-Mo-See in Nordvietnam tot aufgefunden wurde. Nun leben nur noch zwei Männchen, eins in einem Zoo in China, das andere im Xuân-Khanh-See in Vietnam. Sollten nicht noch überraschend weitere Tiere auftauchen, ist diese Art somit faktisch zum Aussterben verdammt. Grund für das Verschwinden ist die Zerstörung des Lebensraums durch Flussregulierungen und Dammbauten, sowie direkte Bejagung.
Wie du helfen kannst:
Unterstütze Amphibien- und Reptilienschutzprojekte
Informiere über das stille Artensterben weniger bekannter Tierarten
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8. Spix-Ara (Cyanopsitta spixii)
Status: In der Natur ausgestorben (exctinct in the wild)
Verbleibende Tiere: 0
Verbreitung: Brasilien
Bedrohung: Illegaler Vogelhandel
Der Spix-Ara lebte in den Trockenwäldern im Norden Brasiliens und wurde durch illegalen Tierhandel und Lebensraumverlust fast ausgerottet. Die Papageien brüteten praktisch ausschliesslich in Carabeira-Bäumen, die gefällt wurden, um auf dem Boden Mais anzupflanzen. Heute gibt es Wiederansiedlungsprojekte in Brasilien. Der blaue Papagei wurde durch den Animationsfilm "Rio" bekannt.
Wie du helfen kannst:
Verzicht auf exotische Haustiere
Artenschutz im eigenen Alltag thematisieren
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9. Grosser Hammerhai (Sphyrna mokarran)
Status: Vom Aussterben bedroht (critically endangered)
Verbleibende Tiere: Unbekannt
Verbreitung: Küstengewässer der Tropen und Subtropen
Bedrohung: Überfischung, Beifang, Haiflossensuppe
Diese beeindruckenden Tiere ernähren sich primär von Rochen, die sie mit ihrem im hammerförmigen Kopf befindenden, speziellen Sinnesorganen aufspüren. Er wird jedoch stark bejagt, insbesondere wegen der im asiatischen Raum begehrten Haifischflossen. Zudem entwickelt er sich nur langsam, sodass sich die Bestände nicht ordentlich erholen können.
Wie du helfen kannst:
Auf nachhaltige Meeresprodukte achten
Petitionen gegen Haifang und Flossenhandel unterstützen
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10. Kakapo (Strigops habroptilus)
Status: Vom Aussterben bedroht (critically endangered)
Verbleibende Tiere: 115
Verbreitung: Neuseeland
Bedrohung: Invasive Arten
Der Kakapo ist ein nachtaktive, flugunfähiger Papagei. Früher besiedelte er beide Hauptinseln Neuseelands, inzwischen wurden jedoch alle Kakapos, von deren Existenz man weiss, aus Schutzgründen überwiegend auf zwei kleine Inseln umgesiedelt. Ursprünglich hatte der Kakapo nebst Greifvögeln keine Fressfeinde, was sich aber durch die Einschleppung von Katzen, Hunden, Ratten und Mardern durch europäische Siedler änderte.
Wie du helfen kannst:
Unterstütze neuseeländische Artenschutzprojekte
Spende an Programme wie „Kakapo Recovery“
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