In den USA haben Forschende eine vor 12'500 Jahren ausgestorbene Tierart mittels Gentechnik wieder zum Leben erweckt. Es handelt sich dabei um den Schattenwolf (Aenocyon dirus), auch Dire-Wolf gennant. Er lebte einst in Nord- und Südamerika und war wesentlich grösser als heute lebende Wölfe. Bekannt wurde das Tier unter anderem als Wappentier der Familie Stark in der Serie "Game of Thrones", dort von Hunden gespielt. Die Firma Colossal Bioscience haben drei Welpen des Schattenwolfs herangezüchtet, die nun ausgewachsen sind.

Die Rüden Romolus und Remus wurden am 1. Oktober 2024 von einer Hündin als Leihmutter geboren. Am 30. Januar erblickte zusätzlich die Fähe Khaleesi das Licht der Welt. Die Welpen entstanden durch die gentechnische Veränderung des Erbguts des heute lebenden Wolfs (Canis lupus), dem nächsten Verwandten des Schattenwolfs. Dafür verglichen die Forschenden die DNA aus zwei Fossilien mit dem Erbgut von heute lebenden Raubtieren und nutzten diese Information, um die Zellen von Wölfen genetisch zu verändern. Insgesamt nahmen die Forscher insgesamt 20 Änderungen an 14 von um die 19'000 Genen vor. Man könnte sie also als genetisch leicht modifizierte Grauwölfe betrachten. 

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Aktuell leben die drei Schattenwölfe an einem eingezäunten, stark bewachten und geheimen Ort. Laut den Forschern verhalten sie sich wie wilde Wölfe. Schon jetzt wiegen sie 36 Kilogramm bei einer Körpergrösse von 1,20 Metern und sind damit gut ein Viertel grösser als andere Wölfe. Ausserdem haben sie breitere Köpfe, grössere Zähne und Kiefer, sowie muskulösere Beine und ein dichteres Fell. 

Inzwischen arbeitet Colossal Bioscience daran, auch das Mammut und den Tasmanischen Tiger zurückzubringen. Die Firma will damit Möglichkeiten schaffen, die fortschreitende Gefahr des Aussterbens vieler Tierarten entgegenzuwirken. Fraglich bleibt indes, wie sich das Wiederbringen von ausgestorbenen Tierarten auf die Umwelt auswirken würde. Auch tun sich mit solchen Methoden ethische Fragen auf, auf die die Wissenschaft bisher keine einheitliche Antwort hat. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass das Projekt von Colossal Bioscience auf gemischte Resonanz trifft.

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