Rohrdommel (Botaurus stellaris)

Der zu den Reihern gehörende Vogel ist bei uns heimisch, auch wenn man ihn dank seiner Tarnung und einer ausgeprägten Nachtaktivität nur selten zu Gesicht bekommt. Im Frühjahr geben die Männchen dumpfe Balzrufe zum Besten, die der Rohrdommel regional die volkstümliche Bezeichnung Moorochse, Wasserochse, Riedochse oder Mooskuh einbrachte. Kein Wunder, denn hinter den nächtlichen Klängen würde man wohl kaum einen Reiher vermuten.

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Riesentagschläfer (Nyctibius grandis)

Ebenfalls nicht unbedingt einen Vogel würde man hinter dem nächtlichen Ruf des Riesentagschläfers, aus Riesenschwalm genannt, vermuten. Er klingt eher wie der Ruf eines Frosches, oder wie manche sagen, wie wenn ein Mensch gewürgt werden würde. Der in Nord-, Zentral- und Südamerika heimische Vogel verschmilzt tagsüber praktisch mit der Rinde von Bäumen und ist daher nur schwer zu entdecken.

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Montezumastirnvogel (Psarocolius montezuma)

Der Ruf des in den Neotropen heimischen Montezumastirnvogels ist weder beschreib- noch nachahmbar. Das Männchen lässt sich während des Rufs mit den Füssen an einem Ast hängend nach unten fallen, und verleiht dem auffallenden Gurgeln damit Nachdruck. Den Weibchen gefällt es offenbar.  

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Dohlengrackel (Quiscalus mexicanus)

Zur selben Familie wie der Montezumastirnvogel gehört die Dohlengrackel, der auch ein ähnliches Gebiet bewohnt. Sein Ruf ist ein wildes Durcheinander an verschiedenen Tönen und Geräuschen, ähnlich das der heimischen Stare, jedoch mit anscheindend doppelt so viel Fantasie. Kein Wunder, gilt die Dohlengrackel als eine der intelligentesten Vögel der Welt.

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Flötenkrähenstar (Gymnorhina tibicen)

Als nicht weniger intelligent gilt der australische Flötenkröhenstar. Auch sein Ruf ist äusserst kreativ, ahmt andere Vögel und sogar die Stimmen von Menschen nach. Der flötende Gesang scheint keiner für das menschlichen Ohr logischen Melodie zu folgen. Stehen bleiben und lauschen sollte man allerdings nicht, denn während der Brutsaison attackieren Flötenkrähenstare alles und jeden, der ihrem Nest zu nahe kommt.

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Kiebitz (Vanellus vanellus)

Erinnern Sie sich an die Süssigkeit in Form einer Flöte, der man auch Töne entlocken konnte? So ähnlich klingt der Kiebitz. Während spektakulären Balzflügen wirft sich das Männchen rufend in seitlich kippende Sturzflüge. Der Vogel aus der Familie der Regenpfeifer ist als Bodenbrüter bei uns selten geworden und steht auf der Internationalen Liste der gefährdeten Vogelarten.

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Auerhuhn (Tetrao urogallus)

Der bei uns ebenfalls heimische und selten Auerhahn legt sich während der Balz genauso ordentlich ins Zeug wie der Kiebitz. Allerdings vollführt er seinen Balztanz am Boden, plustert sich auf und gibt den arttypischen Balzruf bestehend aus mehreren Elementen von sich. In der Jägersprache werden diese Elemente Knappen, Trillern, Hauptschlag und Wetzen bzw. Schleifen genannt.

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Moorschneehuhn (Lagopus lagopus)

Das im Norden beheimatete, ebenfalls zu den Raufusshühnern gehörende Schneehuhn beeindruckt die Weibchen mit einem quakend-schnatternden Gesang, bei dem es den Schwanz spreizt und die Flügel hängen lässt. Auch ein Balzflug ist Teil des Rituals. Nach der zweimonatigen Balzzeit gehen die Tiere in der Regel eine monogame Beziehung ein.

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Felsengebirgshuhn (Dendragapus obscurus)

Eines der Raufusshühner Nordamerikas, das Felsengebirgshuhn, klingt – um den Kreis zu schleissen – ganz entfernt ein wenig wie die Rohrdommel. Die tiefen Töne des Männchens sind während der Balzzeit weitum hörbar. Die angelockten Weibchen können dann die leuchtend gefärbten Halsflecken und die aufgestellten Kämme über den Augen bewundern, bevor sie sich für ein Männchen entscheiden.

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