Heidi Abel war nicht nur eine von den Zuschauern geliebte Moderatorin, sondern auch eine grosse Tierliebhaberin. Sie moderierte zahlreiche Tiersendungen und versuchte immer wieder Tiere zu vermitteln, so auch in der Sendung Karussell des Schweizer Fernsehen.  

«Heidi sucht Plätze für Tiere» 

Als erster Hund wurde «Nero» ein Jagdhundemischling mit einer herzerwärmenden Geschichte vorgestellt. Der junge Rüde wuchs auf einem Bauernhof auf und fiel als Welpe einer Taxifahrerin auf. Der Bauer machte die Adresse ausfindig und schickte den Hund per Post an die Frau. Als der junge, doch nicht mehr so kleine Rüde vor ihr stand, änderte sie ihre Meinung und entschloss sich, den Hund in einem Tierheim abzugeben.  

Als zweites herren- oder frauenloses Haustier wurde ein Welpe vorgestellt. Auch der kleine Vierbeiner hatte eine traurige Geschichte. Er wurde abgemagert in einer regnerischen Nacht auf einem Parkplatz gefunden. Der Findling wurde mehrere Wochen von einem Arzt und der Frau, die ihn gefunden hat, betreut.  

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Die Schweizerische Gesellschaft für Tierschutz 

Um die Tiere zu adoptieren konnte man sich bei der Schweizerischen Gesellschaft für Tierschutz in Zürich melden. Laut Heidi Abel hätten sie leider gewaltige Platzierschwierigkeiten. Die Schweizerische Gesellschaft für Tierschutz war ein Verein, der mit den Tierheimen rund um Zürich zusammenarbeitet. Mittlerweile ist der ehemalige Verein eine Stiftung und unter dem Namen «ProTier» bekannt.  

Die Stiftung setzt sich seit bald 75 Jahren für den Tierschutz ein und vermittelte Haustiere in der Sendung Karussell. Der Geschäftsführer Patrick Schneider erklärt das Vorgehen – der Schweizerischen Gesellschaft für Tierschutz wurden Hunde und Katzen von den Tierheimen zur Vermittlung angeboten. Einige wurden dann von Heidi Abel in der Sendung vorgestellt. Die anschliessende Vermittlung lief dann direkt über die Tierheime. Patrick Schneider witzelt, dass die in der Sendung gezeigte Telefonnummer, um sich bei der Organisation zu melden, noch immer die gleiche sei.  

Noch heute setzt sich «ProTier» aktiv für den Tierschutz ein. Unteranderem gegen das Tragen von Pelz, für Katzenkastrationen und gegen Wildtiere in Zirkussen.  

Zur Person Heidi Abel: 
Heidi Abel (21.2.1929 - 23.12.1986) war während 30 Jahren das Gesicht des Schweizer Fernsehen. Sie begann als Ansagerin und moderierte im Verlaufe der Zeit mehrere Sendungen, darunter die Samstagabendsendung «Karambuli» und Teile der Sendung «Karussell». Seit den 1960er stellte sie regelmässig Katzen und Hunde vor, die ein Zuhause suchten. Sie starb am 22.12.1986 mit 57 Jahren an einer Krebserkrankung. 

Kultsendung 

Die Sendung Karussell war ein Vorabendmagazin zwischen 1977-1988. Zu Beginn wurde es nur unregelmässig aufgezeichnet. Ab 1985 wurde die Sendung an fünf Abenden gezeigt und neben dem 35-minütigen Magazin auch mehrstündige Live-Übertragungen ausgestrahlt – so wurden 10 Stunden live aus einem Tierspital oder 20 Stunden aus dem Zirkus Knie gesendet. Das Magazin umfasste kurze News, Wissenschaft und Unterhaltung. Im Medienjargon habe es «feuilletonistischen Charakter». «Feuilleton» sind laut dem Historischen Lexikon der Schweiz kurze, prägnante, lehrreiche und unterhaltsame Zeitungsartikel, können aber auch andere Medieninhalte umfassen.  

Das Karussell umfasste die Rubriken: «Blitzableiter», «Heidi sucht Plätze für Tiere» und «Specials».