Der Hoatzin ist anders. Er fliegt schlecht, verströmt einen eindringlichen Duft, Junge haben Krallen an den Flügeln und lassen sich absichtlich ins Wasser fallen.

Es gibt kaum einen anderen Vogel, der Systematiker so sehr beschäftigt. Ist er ein Bindeglied zwischen den Vögeln und den Dinosauriern, gehört er zu den Fasanen, den Kuckucksvögeln oder doch eher zu den afrikanischen Turakos? Bis heute gibt es keine Antwort auf diese Fragen. Weil der Hoatzin nirgendwo so richtig ins zoologische System passt, wurde ihm die eigene Gattung Opisthocomus zugeteilt.

Der Hoatzin lebt an abgeschiedenen Gewässern im Amazonasbassin. Zum Beispiel im Tieflandregenwald des peruanischen Departamento Madre de Dios. Dort gleitet lautlos ein Holzboot über einen Altwassersee. Plötzlich ein Planschen und Glucksen: Ein Riesenotter taucht aus den bernsteinfarbenen Fluten auf. Derweil scheint sich im Uferbereich ein Tumult abzuspielen. Schnarren und Fauchen. Als das Boot näher herangleitet, sind orange-braune,…

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